Im städtischen Dorfkern
20. julho 2009
Die beiden gegeneinander versetzten Baukörper definieren an der Albisriederstrasse einen Vorplatz.
Fotos: Andrea Helbling
Als Albisrieden 1934 in Zürich eingemeindet wurde, war es ein Dorf am Fusse des Uetlibergs. Seither ist das Dorf zwar nahlos mit der Stadt verwachsen,
doch der ländlich geprägte Kern bleibt spürbar — auch wenn das Tram seine Schlaufe durch dessen Mitte führt. Während andernorts die wachsende Stadt alte Strukturen tilgte, gelang es in Albisrieden, die bauliche Entwicklung an den Rändern anzulegen.
Der Hof ist gegen aussen abgeschirmt, aber dennoch mit der Umgebung verflochten.
Davon zeugen das Albisriederhaus von 1935, die im Umfeld erbauten Wohnsiedlungen oder das 1989 erbaute Postgebäude. In dieses städtebauliche Ensemble fügt sich Neuestem der A-Park ein und erweitert das Quartier um einen spannungsvollen Baukomplex. Der Entwurf des Zürcher Büros Baumann Roserens Architekten will die Stadträume unaufdringlich gliedern. Entlang der stark befahrenen Albisriederstrasse definieren ein Vorplatz und der daran anschliessende Baukörper den öffentlichen Bereich. Hier befinden sich Büros, Café, Läden, Schulungsräume und die Verkaufsfläche eines Grossverteilers. Rechtwinklig dazu stehen zwei leicht geknickte Gebäudeflügel zum Wohnviertel hin und fassen in ihrer Mitte einen halböffentlichen Grünbereich. In den viergeschossigen Zeilen befinden sich rund fünfzig Wohnungen, eine Gemeinschaftswohnung für pflegebedürftige Menschen, ein Hort und ein Kindergarten. Die Grundrisse der Wohnungen sind geschickt geschnitten.
Trotz durchschnittlicher Flächen wirken die Wohnungen dank den mäandrierenden Abwicklungen weitläufig. Grossflächige Fenster verstärken diesen Eindruck und gewähren weite Ausblicke — und dies nicht nur visuell: Ein neuartiges, modular einsetzbares Wärmetauschaggregat sorgt über den Fensterrahmen für die Raumbelüftung nach Minergie-Standard; eine für das Raumklima und den baulichen Aufwand verblüffend günstige Methode. Der Einsatz innovativer Technik, der sorgfältig durchdachte Nutzungsmix und der respektvolle Umgang mit der Umgebung unterstreichen: Der A-Park ist kein Produkt kurzfristiger Denkweisen.
Frederico Billeter
Grundriss 2. Obergeschoss: die rund 50 Wohnungen bieten einen abwechslungsreichen Mix.
Wohnüberbauung A-Park
2008
Zürich ZH
Bauherr
Baugenossenschaft Zurlinden
Architektur
Baumann Roserens Architekten
Zürich
Bauleitung
Bamaplan
Regensdorf
Landschaftsarchitektur
Rotzler Krebs Partner
Winterthur
Kunst und Bau
Daniel Lorenzi
Monika Germann
Zürich
Farbgestaltung
Annette Roserens
Zürich
Anlagekosten
(BKP 1 - 9)
CHF 38 Mio.