Hortus conclusus

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das bestehende Turmhaus der Familie Amlehn liegt unweit der Altstadt von Sursee und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen Kapuziner-Klosters. Der Ort wird durch die angrenzenden Klostermauern und die rückwärtige Ringstrasse begrenzt und seitlich von einem kleinen Tierpark flankiert. Neben der ortsbaulichen und nutzungsspezifischen Einbindung des bestehenden Turmhauses – der Erhalt des Gebäudes wurde explizit gewünscht –, galt es, die vielfältigen Einflüsse der Umgebung mit dem Neubau sinnvoll zu vereinen.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Neben der Nähe zum Stadtzentrum und der malerischen Erscheinung des baulichen Bestandes wird der Ort massgebend durch die Qualitäten der Freiräume geprägt. Sowohl die kräftige Buche im Zentrum der Parzelle als auch der stimmige, vielschichtige Garten entlang der Klostermauer verleihen dem Ort einen unverwechselbaren Charakter und haben den Entwurf massgeblich geprägt.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die aussergewöhnliche Familiengeschichte des Bauherren – die Bildhauerdynastie Amlehn begann mit Franz Sales Amlehn (1867-1931) und endete mit seinem Enkel Paul Edgar Amlehn (1896-1964) –, hat den Entwurf über die gesamte Planung hinweg begleitet. Offenkundig zeigt sich diese Beeinflussung in den Freiräumen, welche mit ausgewählten Skulpturen bespielt werden und so eine Hommage an die Künstler sind.

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Der Holzbau wird mit einer vertikal strukturierten Fassade reliefartig umhüllt. Wir entwickelten eine Fassadentypologie, welche auf die unterschiedlichen Anforderungen der vier Seiten mit verschieden grossen Öffnungen ganzheitlich zu reagieren vermag. Nicht ein einzelnes Produkt oder Material sondern der elegante Ausdruck der Fassade bestimmt das Wesen des Bauwerks.