Balboa Bar & Gym

«A New Kind of Urban Exchange»

21. julio 2016

Balboa Bar & Gym
2016

Zürich ZH

Bauherrschaft
Renzo Balboa AG, Horgen

Architektur
Helsinki Zürich Office Architekten, Zürich

Fachplaner
Lichtkompetenz GmbH 

Gesamtkosten
CHF 0.7 Mio.

Fotos
Jochen Splett

Eingang von Balbao Bar & Gym mit Kupferbar und Blick nach unten in die Trainingsräume

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die ungewöhnliche Kombination von zwei eigenständigen Nutzungen – eine Bar im Erdgeschoss und ein Gym im Untergeschoss. Mit der Beziehung zwischen diesen beiden Nutzungen und Geschossen wird bewusst gespielt, und verschiedene Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen durch Blick- und Funktionsbezüge werden inszeniert. So entsteht ein «new kind of urban exchange».

Treppe zum Gym aus Schwarzstahl, lange Trinkbrunnen aus Beton und eine Kaltlichtinstallation

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Schlüsselwörter für uns waren Authentizität, Urbanität und Kollektivität.

Wir haben den Gedanken von Balboa, körperliche und geistige Bewegung zugleich zu fördern und eine Gemeinschaft zu bilden, aufgenommen. Die Architektur unterstützt Begegnungen zwischen den Besuchern und verwebt Bar und Gym räumlich und funktional miteinander.

Der erste Standort von Balboa war eine Zwischennutzung im Zürcher Kreis 5. Der Charakter des Zufälligen, Urbanen und Unperfekten dieser Räume wurde aufgegriffen und an den neuen Standort im Bankenviertel transportiert.

Hauptgym: the «Temple» mit einstellbarer (kalt/warm, dunkel/hell) Lichtinstallation
Kleines Gym: rohe Betonwand und Spiegel

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Das Alfred-Escher-Haus am Schanzengraben wurde als Kantine der Credit Suisse gebaut und in den letzten Jahren in den Obergeschossen zu Luxuswohnungen umgebaut. Das Gebäude reflektiert das cleane Bankenviertel rund um den Paradeplatz. Mit einem offenen und extrovertierten Konzept wurde in diesem Kontext «urbane Akupunktur» betrieben.

Dem exquisiten Charakter des Ortes werden unperfekte und rohe Elemente entgegengesetzt, die Umnutzung wird durch Sichtbarmachen thematisiert. Raue Deckenausschnitte, ein grosszügiger Treppenausschnitt und ein grosses Bodenfenster maximieren die räumlichen Beziehungen zwischen Bar und Gym und dem Schanzengraben und werten das zuvor dunkle Untergeschoss mit Tageslicht auf.

Kleines Gym: Tageslicht

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Balboa ist ein Start-Up und hat am Schanzengraben seinen ersten festen Standort. Dieses Flagship ist enorm wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Balboa hat den Anspruch, das «Gym of the Future» zu werden. Um das richtige Konzept und den passenden «Look & Feel» zu generieren, haben wir sehr eng mit dem Gründer Erich Züger, dem Partner Timo Klein und dem Creative Director Paco Savio (Remolino) zusammengearbeitet und sie zudem bei der Brand- und Konzeptentwicklung unterstützt.

Garderoben: Betonwaschtische, selbstgebaute Armaturen und Spinden aus Sperrholz auf grauem Hintergrund
Mixed Zone: massgeschneiderter Betontrinkbrunnen als Begegnungsort

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Das Projekt hatte eine enge Zeitplanung und musste «rollend» geplant werden. Die räumlich-funktionalen Entscheidungen wurden sehr schnell getroffen, Details wurden bis zum Schluss optimiert. Das gemeinsam erarbeitete Designkonzept wurde konsequent umgesetzt.

Lounge: roher Beton, Leder, Lichtvolken, kommunaler Holztisch und Blick ins Grüne

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Das Büro helsinkizurich hat in den letzten Jahren an vielen urbanen Projekten, vor allem im Städtebaumassstab, gearbeitet. Mit diesem Projekt haben wir die Reihe unserer früheren Innenausbauten wie Bars, Clubs und Restaurants wiederaufgenommen.

Für uns geht es in allen Projekten um die gleichen Themen: Menschen und Interaktionen zwischen Menschen stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Terrasse: schlichte Glassfassade, Holztische, rostige Stühle und Lichtakzente

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Es ging weniger um ein einzelnes Material, sondern viel mehr um die Authentizität der Materialien. So viele Rohbauflächen wie möglich wurden sichtbar gelassen und mit einer «all-grey»-Palette zu einer flächigen Kulisse ergänzt. Auf diesem Hintergrund wurden Kupfer, Schwarzstahl, ein bisschen Signalrot, Holz und Leder kontrastiert, um Wärme hineinzubringen und eine grafische Note zu setzen.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Untergeschoss
Schnitt

Balboa Bar & Gym
2016

Zürich ZH

Bauherrschaft
Renzo Balboa AG, Horgen

Architektur
Helsinki Zürich Office Architekten, Zürich

Fachplaner
Lichtkompetenz GmbH 

Gesamtkosten
CHF 0.7 Mio.

Fotos
Jochen Splett

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