Neubau Wohnhaus Langstrasse 151
Monolithischer Betonschroppen
18. aprile 2013
EM2N haben kürzlich ein Mehrfamilienhaus in Zürich fertiggestellt. Gerry Schwyter wählt drei Zeichnungen und drei Fotos und beantwortet unsere fünf Fragen.
Aussenansicht
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die grosse Herausforderung lag darin, hochwertigen Wohnraum in einer durch den Bahn- und Strassenverkehr enorm belasteten und schwer zu bebauenden Parzelle, zu schaffen. Die Wohnungstypolo-
gien sind stark durch diese Anforderungen geprägt und gliedern den Grundriss gleichzeitig entlang der Längsachse des Gebäudes.
Situation
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Wir sind fasziniert von Max Vogts kräftigen Betonbauten, die er im Auftrag der SBB überall in der Schweiz entlang den Gleisen realisierte, beispielsweise das in einigen hundert Metern Entfernung stehende Stellwerk Zürich HB. Gleichzeitig entsteht die räumliche Ausprägung und Verschachtelung der Wohnungen aus der Weiterentwicklung eigener Projekte, wie zum Beispiel die Mehrfamilienhäuser an der Siewerdtstrasse oder Habsburgstrasse.
Innenansicht
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Position im Stadtgefüge prägt das Gebäude massgebend. Es passt sich mit seiner bogenförmigen Fassade an das Gleisfeld an und reagiert im Schnitt auf der Bahn- und Lärm zugewandten Schicht mit überhohen Räumen für die gleisnahen Wohnungen. Auch die Materialwahl der Fassade wurde durch die Lage des Gebäudes beeinflusst. Der Betonmonolith steht unverrückbar (obwohl schwimmend gelagert) an seiner Position.
Grundriss 2. Obergeschoss
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Das ausgeführte Projekt weist noch immer sehr starke Ähnlichkeiten mit unserem Wettbewerbsbeitrag auf. Als grösste Weiterentwicklungen sind allenfalls das Weglassen des ornamentalen Musters auf der Fassade und die Akzentuierung des Gebäudes beim Brückenkopf durch die Ausbildung des Erkers hervorzuheben.
Schnitt
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Die Konstruktion aus Sichtbeton prägt das Gebäude. Der Beton hat es möglich gemacht, dem Gebäude eine starke Präsenz und Standhaftigkeit zu verleihen. Die tiefen Leibungen machen das Haus zum Objekt, zum Monolith.
Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!
Aussenansicht
Neubau Wohnhaus Langstrasse 151
2013
Zürich ZH
Auftragsart
Wettbewerb
Bauherrschaft
SBB Immobilien, Zürich
Architektur
EM2N, Zürich
Partners: Mathias Müller, Daniel Niggli
Project leader: Gerry Schwyter (Associate), David Duca, Raul Mera
Project team: Fabian Hörmann (Associate), Florian Kaiser, Martin Schriener, Elena Schwarz, Caroline Vogel
Fachplaner
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
Bauleitung
Totalunternehmer: Halter Generalunternehmung
Energiestandard
Minergie
Fotos
Simon Menges