Olma-Neuland

Manuel Pestalozzi
1. 四月 2019
Innenansicht der 9000 m2 grossen und 14 m hohen Halle. Bild: Ilg Santer

Olma – das ist die traditionelle Ostschweizer Herbstmesse an der jeweils der oder die Bundepräsident*in ein Ferkel im Arm wiegen muss. Das Akronym steht aber auch für ein Messegelände, auf dem über das ganze Jahr Veranstaltungen durchgeführt werden. Im Projekt «Neuland» sehen die Betreiber*innen eine grosse Chance für Stadt, Kanton und Region und ihre Organisation. 

Das Olma-Areal befindet sich am nordöstlichen Rand des Zentrums von St. Gallen. Die räumlichen Verhältnisse sind relativ beengt, eine Entwicklung ist nur nach Osten möglich. Deshalb soll die heutige Halle 1, welche sich am östlichen Rand des Areals befindet und nicht mehr den aktuellen Ansprüchen genügt, zurückgebaut und durch ein neues Gebäude ersetzt werden. Um das Areal vollumfänglich nutzen und entsprechend erweitern zu können, muss die Stadtautobahn A1 einige zusätzliche Meter überdeckt werden. Auf der so geschaffenen Fläche soll die neue Halle 1 entstehen. Da das Bundesamt für Strassen (ASTRA) den Rosenbergtunnel ab 2019/2020 ohnehin umfassend sanieren muss, passt auch die zeitliche Planung optimal. So lassen sich Synergien nutzen.

Blick auf das Areal von Osten her. Bild: olma-neuland.ch

Der Projektwettbewerb für die neue Halle 1 folgt auf Machbarkeitsstudien und eine Testplanung. 54 Planerteams hatten sich beworben. Aus ihnen wählte die Jury 14 aus, wobei auch zwei «wild cards» für junge Unternehmer*innen. Besonderen Wert legten die Olma Messen St. Gallen auf die Teamzusammensetzung: Aufgrund der Komplexität der Aufgabenstellung hatten die Teams aus Architekt*innen, Ingenieur*innen und Landschaftsarchitekt*innen zu bestehen. Das Siegerteam mit den Architekt*innen Ilg Santer aus Zürich, den Ingenieur*innen Pedrazzini Guidotti aus Lugano und META Landschaftsarchitektur aus Basel kamen mit den schwierigen Bedingungen des künstlichen Geländes offenbar am besten zurecht.

Ansicht aus Richtung St. Fiden. Bild Ilg Santer

Als die drei Kernpunkte der Aufgabe nennen Andreas Ilg und Marcel Santer auf der Olma-Webseite die statischen Einschränkungen, welche aus der Autobahnüberdeckung resultieren, im Verhältnis zu den räumlichen Anforderungen; die Formulierung der architektonischen Erscheinung der Halle im Spannungsfeld zwischen der Wahrnehmung als öffentlicher Bau und der Funktion als Blackbox (die Architekten sprechen intern augenzwinkernd von der «Ikea-Falle») und die Entwicklung der räumlichen Dramaturgie vom Vorplatz über das Foyer bis in die Halle. Nach dem überwältigend positiven Volksentscheid vom März 2018 und dem Ausbleiben von Einsprachen gegen das Baugesuch für die Autobahnüberdeckung ist die Bauherrschaft zuversichtlich, dass der sich der Wunschtermin für die Einweihung im Jahr 2024 einhalten lässt.

Öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsprojekte
1. – 14. April 2019 täglich 08.00 – 16.30 Uhr (Sa/So, 6./7. April 2019 geschlossen)
Halle 1.2, Olma Messen St.Gallen (Zugang via Rosenheimstrasse)

Blick in das 3800 m2 grosse Foyer. Bild: Ilg Santer

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