Im Spiegelgarten

Das Hotel City Garden in Zug liegt unmittelbar am Wald. Darauf reagieren die Zürcher Architekten EM2N mit einem facettierten Baukörper, der sich mit dem Grün verzahnt: Die Fassade aus poliertem Chromstahl spiegelt die umliegende Natur, grosszügige Fenster setzen die Zimmer und den Eingangsbereich mit dem Wald in Beziehung. Die ausgedrehten Zimmer erzeugen einen expressiven Baukörper mit einem eindeutigen Vorne und Hinten. Im vorderen Teil des Hotels sind Restaurant und Lobby untergebracht; drei verspiegelte Schmetterlingsstützen bilden das Zentrum dieses Raumes. Wände und Decken sind in Schwarz gehalten, die Bar ist mit Palisanderholz verkleidet und verstärkt die Präsenz des Gartens. Die Zimmer und Suiten wirken hell und luftig, dunkles Eichenparkett kontrastiert zu den Bezugstoffen in Gelb- und Grüntönen oder den Vorhängen in zartem Lila.

Hier hat der Innenarchitekt Karsten Schmidt von IDA 14 aus Zürich den Dialog mit dem Aussenraum aufgenommen. In jedem Zimmer hat er das Betthaupt mit dem Stoff «Glinka Güell» von Jakob Schlaepfer bezogen und mit reduzierter Möblierung und hochwertigen Materialien luxuriöse Leichtigkeit geschaffen. Für die Lobby und das Restaurant entwickelte er Loungesofas und eine Serie von Holztischen, die wiederum auf die waldartige Stimmung reagieren. In weniger als zehn Monaten musste der ganze Komplex stehen. Um diesen gedrängten Fahrplan einzuhalten, entwickelten die Architekten einen Holzelementbau. 1167 Teile wurden aus 400 Kubikmetern Konst-ruktionsholz und 60 Kubikmetern Furnierschichtholz angefertigt. Kurz war die Bauzeit, kurz droht auch die Lebensdauer des Hotels zu sein: Schon in zwölf Jahren könnte das Gelände als Installationsplatz für den Bau des Zuger Stadttunnels benötigt werden.
LG