Hotel und Restaurant Wallberg
Eiche trifft Backstein
19. maart 2015
Camenzind Bosshard Architekten haben kürzlich das Hotel und Restaurant Wallberg in Volketswil fertiggestellt. Michael Bosshard stellt sich unseren Fragen.
Eingangshalle mit neuer Rezeption und Spezialleuchten
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die unverkennbare Gestaltung des Gebäudes, mit den prägnanten Stützen und dem mächtigen Walmdach, musste in seinem historischen und gesellschaftlichen Kontext begriffen werden. So konnten die Stärken erkannt und der Wallberg auf zeitgemässe Weise weiterentwickelt werden.
Einbauten eines zwischenzeitlichen Umbaus wurden entfernt. Neue Schreinerarbeiten setzen die prägnanten Stützen in Szene.
Das Restaurant ist wieder gesellschaftlicher Treffpunkt für die Bevölkerung von Volketswil.
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die Gestaltung des Umbaus führt das Grundkonzept des ursprünglichen Baus von Architekt Manuel Pauli aus dem Jahre 1967 weiter. Die zweigeschossige Rezeption und diverse Trennwände eines zwischenzeitlichen Umbaus wurden entfernt, damit das Gebäude wieder zu seiner ursprünglichen Präsenz und Transparenz zurückfinden konnte. Aus dem bestehenden skulpturalen Treppenkörper entwickelt sich formal die neue Rezeption. Neue Materialien wie Eiche, Messing und Kunststein sind in ihrer natürlichen Materialität und Farbigkeit auf den prägnanten Backstein des Wallbergs abgestimmt.
Das neue Treppenhaus mit Oberlicht bildet das Zentrum vom neuen Erschliessungskonzept.
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Gemäss Wettbewerbsprogramm wurde nur ein Ersatz der Liftanlage gefordert und entsprechend geplant. Seitens Feuerpolizei wurde der Fluchtweg aus den oberen Geschossen als unzulässig befunden, daher musste eine neue Treppenanlage in die bestehende Struktur integriert werden. Die Platzierung der neuen Treppe mit Lift gewährleistet eine optimale Erschliessung aller versetzten Ebenen und reduziert den baulichen Eingriff auf ein Minimum.
Das Projektziel umfasste grundsätzlich nur die Erfüllung der behördlichen Auflagen. Sämtliche wertvermehrenden, ungebundenen Ausgaben wurden während der Projektierung stets als Option betrachtet. Mit einer Abstimmung entschied sich die Stimmbevölkerung von Volketswil für die Mehraufwendungen und damit für die gestalterische Weiterentwicklung des Wallbergs.
Die neue Kombination von Sichtbackstein und Eiche zieht sich durch das ganze Gebäude.
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Öffentliche Bauten bilden eine Kernkompetenz unseres Architekturbüros. Das Hotel und Restaurant Wallberg ergänzt die Reihe von Arbeiten in der Stadt Zürich mit einem ländlichen Standort. Neu sind die vielfältigen Nutzungen wie Restaurant, Bar, Hotel, Saal und Kegelbahn, die sich unter einem Dach zusammenfinden.
Die Hotelzimmer wurden durch die Erneuerung zu einem 3-Stern plus graduiert.
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Der Innenausbau lebt von den Materialien und deren Farbigkeit. Als neues Material wurde hauptsächlich Eiche verwendet, welche den prägnanten roten Sichtbackstein hervorragend ergänzt.
Situation
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt
Hotel und Restaurant Wallberg
2014
Volketswil ZH
Auftragsart
Selektiver Wettbewerb
Bauherrschaft
Politische Gemeinde, Volketswil
Architektur
Camenzind Bosshard Architekten AG ETH SIA, Zürich
Michael Bosshard, Andreas Camenzind Angela Marty, Rita Rüegg, Sinje Berneker
Fachplaner
Grisoni Klima Lüftung, Zürich
Tewe AG, Zürich
Büchler und Partner AG, Zürich
Bauleitung
Schmid Architekten Baumanagement SIA, Zürich
Fotos
Lucas Peters