Claudia - House of Sounds

Spot on

6. juin 2013

Claudia – House of Sounds
2012

Winterthur-Töss

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
ZürichParis AG, Zürich

Architektur
OOS AG, Zürich
Verantwortlicher Partner: Christoph Kellenberger
Projektleitung: Dunia Nedjar-Anssari
Projektteam: Andreas Derrer, Gonçalo Manteigas, Susanna Hellström, Anna Pàl, Patricia Pomés Jiménez, Abdulaziz Alrayes

Bauleitung
GCG construction AG, Zürich

Fotos
Michael Egloff, Zürich

Aussenansicht

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Bauherrschaft ZurichParis AG ist mit ihrer Vision an uns herangetreten, ein Haus für Musiker und Musikaffine zu konzipieren. Wir waren von dieser Idee sofort begeistert. In mehreren transdisziplinären Workshops hat unser Team gemeinsam mit der Bauherrschaft die Vision geschärft und die Nutzungskonzeption für dieses ambitionierte Projekt entwickelt. Dann galt es, im bestehenden Rohbau (Bestand der ehemaligen Steigmühle) und innerhalb eines sehr eng gesetzten Zeitrahmens mit verhältnismässig wenig Budget auf über 10'000m2 Musikübungsräume, sowie Gastro- und Verkaufsräume zu planen und zu verwirklichen.

Es wurde stark mit dem Bestand gearbeitet. Die Flächen wurden im industriellen Charme belassen, der Innenausbau erfolgt durch die Mieter.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Direkt an der Autobahnausfahrt Winterthur-Töss gelegen, steht das Gebäude an einer Top-Lage. Aufgrund seiner Geschichte und zahlreichen Besitzerwechsel war es in den Köpfen der Anwohner von Winterthur aber zu einem «Unort» geworden. Dieses Bild galt es zu brechen und positiv aufzuladen. In diesem Sinne haben wir aus architektonischer Sicht die Fassade hin zur Autobahn gestärkt und das Unübersehbare noch offensichtlicher gemacht. Alle Beteiligten haben viel Energie investiert, um die Behörden und die Bevölkerung von diesem Projekt zu überzeugen. Aber wenn die Idee dahinter seine Berechtigung hat und das Projekt konsequent umgesetzt wird, dann ist auch ein Meinungswechsel möglich. Das ist uns mit diesem Projekt gelungen. Das ist für uns Architektur in ihrer Grundbestimmung.

Eingang zu einem der Musikübungsräume

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die Hauptnutzung als preiswerte und in den ersten Jahren gar subventionierte Musikübungsräume für Musiker und Bands aus der Region inspirierte uns dazu, das Gebäude als grosse Bühne zu denken. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Front-Stage – die Fassade zur Autobahn hin – gelegt. Wie eine Bühne wird der tagsüber zurückhaltende, unscheinbare Ausdruck nachts durch seine Voluminität verstärkt. Im Inneren (Backstage) bietet ein hybrider Mix von privaten und halböffentlichen Zonen Raum für Improvisation und Kreativität. Vom Design über die eingesetzten Materialien bis zum Signaletikkonzept, alle Massnahmen unterstützen die unprätentiöse, rohe Erscheinung des Claudia – House of Sounds und dessen Backstage-Atmosphäre.

Die schwarzen Wände unterstützen den Backstage Groove.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Der Positionierungs- und Entwurfsprozess wurde in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft erarbeitet. Die Ideen und Vorstellungen wurden konkretisiert und von uns in ein authentisches, räumliches Konzept übersetzt. Die NutzerInnen (Musiker, Clubbesitzer) haben die Räumlichkeiten roh übernommen, d.h. es war von Anfang an beabsichtigt, dass die NutzerInnen ihre Spuren hinterlassen und sich das Gebäude «aneignen». Dem war dann auch so. Kurz nach dem Einzugstermin sahen die Musikübungsräume unterschiedlich aus.

Das Graffiti wurde so vorgefunden, das Fenster nachträglich eingebaut.

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Wir bearbeiten Aufgaben immer nach der selben Vorgehensweise, unabhängig des jeweiligen Massstabs. Zu Beginn analysieren wir die Positionierung, Werte und Zielsetzungen. Diese Erkenntnisse übersetzt unser Team in ein räumliches Konzept, das alle Sinne anspricht und einen Mehrwert für Nutzer, Auftraggeber und Gesellschaft bringt. Unsere Projekte variieren in ihrem Ausdruck stark voneinander. Der Ausdruck ergibt sich aus dem Projekt und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den definierten Themen und Parametern.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Längsschnitt
Signaletik Aussenraum
Signaletik Musikübungsräume

Claudia – House of Sounds
2012

Winterthur-Töss

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
ZürichParis AG, Zürich

Architektur
OOS AG, Zürich
Verantwortlicher Partner: Christoph Kellenberger
Projektleitung: Dunia Nedjar-Anssari
Projektteam: Andreas Derrer, Gonçalo Manteigas, Susanna Hellström, Anna Pàl, Patricia Pomés Jiménez, Abdulaziz Alrayes

Bauleitung
GCG construction AG, Zürich

Fotos
Michael Egloff, Zürich

Projet à la une

fsp Architekten AG

Lokwerk Aufstockung Winterthur

Autres articles dans cette catégorie