Ersatzneubauten in La Neuveville: Wie zwei Wohnhäuser vor Verkehrslärm schützen sollen
Manuel Pestalozzi
10. septiembre 2021
Als Team schlugen die Büros ipas architectes und Relief architecture du paysage zwei terrassierte Wohnbauten mit einem vorgelagerten Pavillon vor. Das überzeugte die Jury unter allen Einreichungen am meisten. (Visualisierung © ipas architectes und Relief architecture du paysage)
Die Büros ipas architectes und Relief architecture du paysage haben einen Studienauftrag der Halter AG gewonnen. Ihr Projekt soll die Uferzone am Bielersee aufwerten.
15 Gehminuten vom mittelalterlichen Zentrum von La Neuveville entfernt befindet sich ein Areal mit zahlreichen Gewerbebauten. Es wird vom Nordufer des Bielersees und einer Bahnlinie begrenzt. Künftig soll das Gelände, das noch der Artemis Immobilien AG gehört, vorwiegend Wohnbauten aufnehmen. Daneben sollen auch einzelne Gewerbeaktivitäten integriert werden. Die Halter AG hat als zukünftige Eigentümerin einen Wettbewerb für die Umgestaltung des Areals ausgeschrieben. Um die Interessen der Bevölkerung zu achten, lancierte das Unternehmen im Austausch mit der Gemeinde einen SIA-zertifizierten einstufigen Studienauftrag. Die beteiligten Teams mussten sich intensiv mit der lauten Strasse sowie der besagten Bahnlinie auf der Nordseite des Geländes auseinandersetzen. Die neue Bebauung würde, so die Hoffnung der Verantwortlichen, den Uferbereich von deren Emissionen abschirmen und die Wohnqualität am See wesentlich verbessern. So viel zur Vorgeschichte. Nun hat die Jury entschieden.
Die Ersatzneubauten sollen in der zweiten Reihe hinter der Uferbebauung entstehen. (Situation und Schnitt © ipas architectes und Relief architecture du paysage)
Eine Barriere gegen den Lärm – mit MehrwertDie Jurierung brachte ein einstimmiges Votum für das Projekt von ipas architectes aus Neuchâtel und Relief architecture du paysage aus Delémont. Entscheidend für die Wahl war die räumliche und soziale Integration: Geschickt angelegte Gehwege und Aussenbereiche schaffen sowohl eine Verbindung unter den verschiedenen Aussenräumen innerhalb der Wohnsiedlung als auch zum umliegenden öffentlichen Raum. Besonders der Chemin de St-Joux – ein Teil des vom Langsamverkehr stark genutzten Uferwegs – wird nach Meinung der Jury durch das Projekt aufgewertet. Das schaffe einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung von La Neuveville sowie für die Besucherinnen und Besucher der Freizeitanlagen am See, hiess es von den Juroren.
Der Weg zur weiteren Entwicklung und schliesslich zur Realisierung des Bauvorhabens soll nun über eine Anpassung des Zonenplans geebnet werden. Alle sechs Projekte des Studienauftrags sind in einer virtuellen Ausstellung einsehbar.