Werden Frankfurts Ernst-May-Siedlungen Weltkulturerbe?

Manuel Pestalozzi
18. January 2021
«Zickzackhausen», die gut erhaltene Siedlung an der Bruchfeldstraße in Frankfurts Stadtteil Niederrad, entstand in den Jahren 1926 und 1927. Möglicherweise wird sie bald Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. (Foto: Daniel Jünger via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Ernst May (1886–1970) war als Stadtbaurat für das Programm Neues Frankfurt (1925–1930) zuständig, an dessen Umsetzung er sich auch als Architekt aktiv beteiligte. Rückblickend darf er mit Fug und Recht als «Vater des Neuen Frankfurts» bezeichnet werden. Sogenannte May-Siedlungen finden sich noch heute an verschiedenen Punkten der Mainmetropole. Obgleich mittlerweile unter Denkmalschutz stehend, wurden die meisten Gebäude bereits mehrfach renoviert. Die grösste Gefahr stellt gegenwärtig wohl weniger der Abriss dar, als vielmehr der Verlust wichtiger baulicher Details beziehungsweise deren Ersetzung durch andere, historisch unpassende Bauteile.

Für den Erhalt und die Pflege der Häuser sowie die Bewahrung eines möglichst originalen Zustands könnte die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe sehr hilfreich sein. Jedes deutsche Bundesland kann jährlich zwei Vorschläge für die nationale Tentativliste unterbreiten, die dann der UNESCO übergeben wird. Diese müssten bis zum 31. Oktober eingereicht werden, wie ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums der Deutschen Presse-Agentur sagte. In diesem Jahr sollen die Siedlungen des Neuen Frankfurts Aufnahme finden. Das Land Hessen werde die Bewerbung Frankfurts unterstützen, die Stadt müsse dafür aber zunächst eine entsprechende Bewerbung ausarbeiten. Da das bauliche Erbe teilweise auch von der Ernst-May-Gesellschaft gepflegt wird, sollte dies weiter kein Problem sein.

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