Wettbewerb Weissquartierplatz Landau

Perspektive von Nord-Ost
Visualisierung © Studio FM und Studio Symbiosis
Lageplan
Zeichnung © Studio FM und Studio Symbiosis
Konzept Piktogramm
Zeichnung © Studio FM und Studio Symbiosis
Konzept Piktogramm
Zeichnung © Studio FM und Studio Symbiosis
Konzept Piktogramm
Zeichnung © Studio FM und Studio Symbiosis
Konzept Piktogramm - Orientierung
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Konzept Piktogramm - Tiefgarage
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Konzept Piktogramm - Ergebnis
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Ansicht Kaffee
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Ansicht neu geschaffener Platz
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Ansicht schräge Grünfläche
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Forum über dem Kaffee
Visualisierung © Studio FM und Studio Symbiosis
Architekten
Studio FM
Bauherrschaft
Stadt Landau
Team
Britta Knobel Gupta, Amit Gupta, Faruk Murat
ARGE
Studio Symbiosis & Studio FM

Vom Parkplatz zum Quartierzentrum

Hintergrund und Städtebaulicher Kontext
Attraktive öffentliche Räume gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Ansprüche an den öffentlichen Raum steigen. Angesichts des stetig wachsenden Internetshoppings kann der stationäre Handel gegenüber diesem nur konkurrieren, wenn das Einkaufen und der städtische Raum zu einem Erlebnis wird. Der Weissquartierplatz wird als großer Parkplatz bisher rein funktional wahrgenommen. Mit der Neugestaltung zu einem vielseitig nutzbaren städtischen Raum wird der Weissquartierplatz zu einem wichtigen Baustein in der Wahrnehmung der Stadt Landau als ein attraktiver Ort zum Leben und Einkaufen.

Der Weissquartierplatz grenzt an die Altstadt und an die Queich. Er liegt im Bereich des Städtebaukonzepts „Innenstadtentwicklung östliche Innenstadt“. Im Städtebaukonzept wurde der Schwerpunkt auf die Ostbahnstraße und die damit gewünschte bessere Verbindung des öffentlichen Raumes zwischen Hauptbahnhof und Hauptgeschäftszentrum gelegt. Die Umgestaltung des Weissquartierplatzes bietet jedoch eine weitere Möglichkeit zusammen mit dem Flussraum der Queich die öffentlichen Räume besser miteinander zu vernetzen. Deshalb schlagen wir vor, den Flussraum der Queich in die Platzgestaltung einzubinden und orientieren den Platz u.a. zum Flussraum.

Der Weissquartierplatz
Die Neugestaltung des Weissquartierplatzes hat zum Ziel, für die Nachbarschaft und das Quartier als ein attraktiver Treffpunkt zu fungieren, auf der Grundlage von Einfachheit, Wirtschaftlichkeit und Flexibilität. Dabei wird der Schwerpunkt der Nutzung verlagert vom aktuell reinen Parkplatz zu einer unaufdringlichen, autofreien Umgebung, in der die Bürger den Platz je nach Vorlieben sich aneignen können. Der neue städtische Platz bietet verschiedene Aktivitäten und Grünräume; Räume zum Verweilen, Räume zum Sehen, zum Hören, um den unterschiedlichen Wünschen und Ansprüchen der Bürger gerecht zu werden.

Die Gestaltung des Platzes basiert auf drei wesentlichen Elementen: Sonnenwiese, Sitzterrasse und ebener Platz von der Martin-Luther-Strasse bis zur Queich.

Sonnenwiese (darunter Tiefgarage) und Sitzterrasse (darunter Café)
Auf einer freien ansteigenden Sonnenwiese auf der Westseite des Platzes kann geruht, das geschäftige Treiben auf den Strassen ausgeblendet werden. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die umgebende Bebauung. Auf der Südostecke des Platzes befindet sich eine ansteigende Sitzterrasse mit Blick auf die „Stadtbühne“.

Die Sonnenwiese und die Sitzterrasse ist Nord-Süd gerichtet mit dem höchsten Punkt zur Martin- Luther-Straße und einer abfallenden Ebene in Richtung des kleinen Flusses Queich. Diese räumliche Orientierung ist auch als eine subtile Referenz zu den historischen Schichten und der Stadtmauer unter dem Platz zu verstehen. Der Platz war lange Zeit im „Grenzbereich“ mit den sogenannten Westwallanlagen und Stadtmauer, die auch Nord-Süd orientiert waren.

Der Eingang der Tiefgarage und kleine Läden sind in Richtung Martin-Luther-Straße orientiert, verbunden mit einer verglasten, offenen Bauweise, um hier attraktive urbane Kreuzungen an der Ecke Weissquartierstraße / Martin-Luther-Straße und Moltkestraße / Martin-Luther-Straße zu bieten.

Der Ausblick für Anwohner
Der Ausblick von den umgebenden Gebäuden auf den Platz war von zentraler Bedeutung für die Gestaltung. Dabei wurden verschiedene Sichtverbindungen aufgenommen und die Oberflächen so gestaltet, dass der Platz als ein grüner, ruhiger Raum wahrgenommen wird. Der Platz ist von allen vier Seiten zugänglich. Die Tiefgaragenrampe steigt an entlang der stärker befahrenden Weissquartierstraße hin zu der Martin-Luther-Straße, hat aber seinen niedrigsten Punkt im Nordteil des Platzes, wo sich die Bushaltestelle und die Restaurants an der Schleusenstraße befinden. Im Bereich der Bushaltestelle wird der Strassenraum aufgeweitet und mit den gleichen Gestaltungselementen wie der restlichen Platzebene zu einem Ort des Wartens und Ankommens.
Der Weissquartierplatz erstreckt sich von der Martin-Luther-Straße im Südteil bis zur Nordostecke; zur Martin-Luther-Straße verengt er sich, in Richtung Restaurants / Flussraum Queich öffnet er sich. Entlang dieser Verbindung sind Shops, Café Fontainefeld, temporär nutzbare Bühne, Baumhain und Sitzbänke untergebracht. Bäume und Sitzstufen entlang der Queich bieten einen Ort der Ruhe.

Materialisierung
Der Platz besteht zu knapp 50% aus Grünfläche (vorwiegend Gras, teilweise Bäume und Sträucher). Sitzflächen werden in Form von Betonwerksteinbänken mit Holzeinlage angeboten. Linienförmig angelegte Betonwerksteinplatten in hell und dunkel strukturieren den Platz. Diese linienförmige Struktur wird auf die sogenannte Schleusenstrasse im Bereich der Restaurants und bis zum Flussraum erweitert, um den Aussensitzbereich der Restaurants und die Queich mit dem Platz zu verbinden.

Wirtschaftlichkeit
Ein Schwerpunkt der Planung ist Optimierung und Wirtschaftlichkeit. Eine kontinuierliche Rampe erschliesst Parkplätze auf beiden Seiten von Ebene 0 bis Ebene – 5,7m. Diese wirtschaftliche Form der Parkplatzerschliessung bietet auch im Hinblick auf die Anzahl der in Zukunft benötigten Stellplätze eine größere Flexibilität gegenüber einer „Standard-Tiefgarage“.

Das Dach der Tiefgaragenrampe wird als öffentlicher Raum und Sonnenwiese genutzt, was eine Kostenersparnis bedeutet, da die Tragstruktur für beide Nutzungen gleichzeitig dienen. In ähnlicher Weise führt die gleichzeitige Nutzung des Café-Daches als Sitzterrasse zu einer wirtschaftlichen Nutzung der Ressourcen.

Es gibt zwar keine eindeutigen Informationen über die Lage von etwaigen archäologischen Funden. Jedoch wird vermutet, dass im östlichen Bereich des Platzes die Westwallanlagen und eventuell weitere archäologische Funde sich befinden. Mit der Positionierung der Tiefgarage auf die Westseite des Platzes, sind vermutlich die geringsten Eingriffe auf etwaige archäologische Funde zu erwarten.

Die im Projekt vorgeschlagenen, ausgedehnten und differenzierten öffentlichen Räume verwandeln den Weissquartierplatz zu einem wichtigen attraktiven Zentrum für das Quartier.

Fakten / Zahlen
Anzahl Tiefgaragenplätze 193
Gewerbeflächen (Café, Läden) 560qm BGF
Anteil Grünfläche ca. 50% der Platzfläche

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