Studienauftrag Entenbad

Dietikon
Grundriss Erdgeschoss mit Umgebung
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Grundrisse 2. Obergeschoss
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Visualisierung
Zeichnung © MIYO GmbH
Ansicht Wendeltreppe
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Ansichten
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Situation
Zeichnung © Schneider Studer Primas
Architekten
Schneider Studer Primas
Standort
Dietikon
Jahr
2016
Bauherrschaft
Schächli Baugenossenschaft
Team
Waldhauser Hermann AG, Schällibaum AG, atelier tp Landschaftsarchitekten

Städtebau
Die Parzelle der Schächli Baugenossenschaft befindet sich an der Ecke Asylstrasse/Schöneggstrasse. Der Bahnhof Dietikon mit einem guten Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen und die Limmat als Naherholungsraum sind in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar.
Die Umgebung zeichnet sich durch eine sehr heterogene Überbauungsstruktur mit Gewerbebauten, Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern aus den unterschiedlichsten Jahrzehnten aus. Entlang der Zürcherstrasse finden sich grossmasstäblichere Neubauten aus jüngster Zeit.

Die städtebauliche Intervention fusst auf der ursprünglich vorherrschenden Bebauungsstruktur von einzeln in ihre jeweilige Parzelle gesetzten Bauten und bezieht die bestehende Villa mit in das Gesamtkonzept ein. Diese wird mit fünf unterschiedlich hohen Wohnhäusern und einem Gartenpavillon als Ersatz für das Garagengebäude ergänzt. Es entsteht ein räumlich dichtes, spannungsvolles Gefüge aus Nischen und kleinen Aufenthaltsorten. Aussenräume und gebautes Volumen führen einen intensiven Dialog. Ein hoher Grad an Durchlässigkeit mit Gebäudelücken, Sichtbeziehungen und möglichen ‚Schleichwegen’ prägt den neuen Ort. Der eigene Hinterhof bildet dabei das stimmungsvolle Kernstück dieser Vernetzungsidee.

Erschliessung
Dieser Grundidee folgend werden die Zwischenräume der fünf neuen Häuser zur Erschliessung genutzt und dadurch belebt: Drei zwischen den Gebäudelücken angeordnete Treppentürme in Beton bilden jeweils einen Dreispänner und führen zu den Wohnungen in den oberen Etagen. Zwei der Türme erschliessen dabei die Familienwohnungen, einer ist den Alterswohnungen vorbehalten. In unmittelbarer räumlicher und formaler Nähe zu den Erschliessungstürmen sind die runden Balkone an die Häuser angeheftet. Sie bilden einen kontrastreichen Kontrapunkt zu den massiv in Erscheinung tretenden Gebäudekörpern mit ihren einfachen Rechteckformen.

Nutzungsverteilung des Raumprogramms
Die Erdgeschosse werden dazu verwendet, die wenigen nicht dem Wohnen dienenden Nutzungen mit bescheidenem Publikumsverkehr unterzubringen. Die Tierarztpraxis , die Geschäftsstelle der Schächli Baugenossenschaft, ein zumietbares Zimmer, der Hauswart, die gemeinsamen Kinderwagen- und Waschräume, sowie die beiden überhohen Atelierwohnungen finden hier ihren Platz. Die Villa nimmt den Gemeinschaftsraum auf. Drei innenliegende Treppen verbinden zusammen mit den Liften das Erdgeschoss mit den Mieterkellern und der Tiefgarage im Untergeschoss.

Die Obergeschosse sind einer reinen Wohnnutzung vorbehalten. Bis auf den nördlichen Baukörper, in dem sich pro Stockwerk jeweils nur eine grosse Vierzimmerwohnung befindet, sind in jedem Haus jeweils zwei Wohnungen pro Geschoss untergebracht. Damit erhalten alle Wohnungen eine Ausrichtung in drei verschiedene Himmelsrichtungen.

Umgebung
Die Umgebung der Siedlung Entenbad spannt sich wie ein Netz zwischen den einzelnen Punktbauten und um diese herum auf. Während sich von aussen entlang der Strassen und Nachbarparzellen dicht begrünte Vorgärten an die Gebäude drängen, bleibt der Innenhof offen und bietet den Bewohnern eine gut nutzbare befestigte Fläche. Im Innenhof steht als Reminiszenz an das alte Garagengebäude eine möblierte und bewachsene Gartenlaube als zentraler Treffpunkt. Mehrere einzelne runde Pflanzbeete bespielen die Treppen- und Balkontürme mit Rankpflanzen. Als Spielmöglichkeiten liegt im Innenhof ein flaches Wasserspiel, zwischen den Bäumen steht eine zeitlose Doppelschaukel. Ortbetonflächen erschliessen die Zugänge ab dem Trottoir. Der Innenhof hat mit einer chaussierten Oberfläche einen weicheren Charakter.

Wohnungen
Wir betreten die Wohnungen jeweils von aussen und gelangen direkt ins Herzstück, die grosse Wohnküche. Diese ist der zentrale Aufenthaltsraum der Bewohner und so dimensioniert, dass neben der Zubereitung des Essens auch gegessen, gearbeitet und gespielt werden kann. Auch die Hausaufgaben können hier gemacht werden. Von diesem Hauptraum entwickelt sich der Grundriss in die Tiefe und wird zunehmend privater. Damit eignet sich neben den Schlafzimmern auch das eigentliche Wohnzimmer als Rückzugsort. Oft gibt es verschiedene Wege durch die Wohnung, beispielsweise mit einer zweiten Tür vom Badezimmer in ein Schlafzimmer.

Die vier Attikawohnungen erhalten eine allseitige Ausrichtung und anstelle der Balkone zwei begehbare Terrassen. Diese lassen sich jeweils von verschiedenen Seiten betreten und bilden zusammen mit den inneren Raumverbindungen ein mannigfaltiges räumliches Netz.
Im Attikageschoss des kleinsten, nördlichen Hauses sind ein zumietbares Zimmer mit eigener Nasszelle und eine weitere Gemeinschaftseinrichtung untergebracht: eine aufklappbare Aussenküche mit Dachterrasse für laue Sommerabende.

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