Schulpavillon
14. Juni 2006
Man kann sich vorstellen, wie den beiden Knaben zumute war, als sie erfuhren, dass der Pavillon, an dem sie ‹gezeuselt› hatten, abgebrannt war. Dabei hatten sie doch das Isoliermaterial wieder gelöscht – meinten sie. Für die Schule Sulgenbach war der Brand eine Katastrophe: Schulkinder hatten den 85-jährigen Holzbau wenige Jahre zuvor selbst zurechtgemacht; er diente seither als Aula und Theater. Dass die Schule den Pavillon braucht, darüber waren sich alle einig, und so schrieb die Stadt Bern einen Wettbewerb aus. Architekt Lorenzo Guetg und Erne Holzbau gewannen mit einem Pavillon, der Lage und Abmessungen vom Altbau übernimmt, doch eine zeitgenössische Sprache spricht. Die beiden Seiten und die Rückfassade des aus Holzrahmen erstellten Baus sind mit horizontalen Lärchenlamellen verkleidet. Die Hauptfassade gegen die Spielwiese ist weit gehend in Glas und in sieben horizontale Bänder gegliedert, die mit unterschiedlichen Glasfüllungen und Holz, das der raumhaltigen Glasfassade die Kraft einer soliden Wand gibt, ausgefacht sind. Rote Stoffstoren schützen den Raum vor Sonne und lassen den Holzpavillon bei schönem Wetter wie ein Zelt aussehen. WH
Die unterschiedlichen Füllungen erzeugen eine spannungsvolle Fassade.
Fotos: Lilli Kehl
Durch die Hauptfassade fällt viel Licht in den Raum, doch die Ausblicke sind auf wenige Streifen begrenzt.
Auf einer der klaren Scheiben brachte Irène Speiser den Text ‹Leise Zeilen› an.
Die schräge Wand leitet vom Eingang her in den Raum hinein und öffnet ihn gegen die Bühne an der Stirnseite.
Schulpavillon
2005
Schulhaus Sulgenbach
Bern
Bauherrschaft
Stadt Bern
Stadtbauten
Architektur
Lorenzo Guetg
Basel
Totalunternehmer
Erne Holzbau
Laufenburg
Projektleitung
Bruno Zmoos
Gesamtkosten
CHF 600 000.–