Schulhauserweiterung
19. Juni 2006
Auf Fotos wirkt das Spiel mit den Farben überzogen. Auch die Bilder des Foyers erwecken eher den Eindruck, hier handle es sich nicht um eine Schule, sondern um ein Museum oder ein Theater. Da hilft nur hinfahren und selbst schauen. Fazit: Die Farben wirken in Natura keineswegs so aufdringlich. Man kann sie einfach so goutieren – oder sich in die Sym-bolik des Farbkonzepts vertiefen. Danach steht Schwarz für Nord, N, Gelb für Ost, E, Blau für Süd, S, Rot für West, W. Die Architekten wollten ursprünglich keine Farben, haben sich aber mit dem Farbkonzept des Künstlers Ian Anüll arrangiert. Würfelt man die Himmelsrichtungen ein wenig durcheinander, ergibt sich das Wort NEWS. Die Initialen stehen gross und unübersehbar auf den jeweiligen, zum Foyer gerichteten Glasinnenwänden. Und das Foyer? Auch da sitzt man im Foto dem Weitwinkel-Effekt auf. Der Raum wirkt auf dem Bild riesiger, als er tatsächlich ist. Er hat ein dem Schulhaus in Bonstetten durchaus angemessenes Volumen und verleiht der Schule eine Grosszügigkeit, die sich auch in den Klassenräumen wiederfindet. Die umlaufenden Balkone sind nicht als solche zu nutzen. Sie dienen als Fluchtbalkone und helfen mit als Schutz gegen die Sonne. WD
Kein Museum, kein Theater, aber ein öffentlicher Bau: das Oberstufenschulhaus in Bonstetten.
Fotos: Wilfried Dechau
An der Südwestecke trifft Blau auf Rot, an der Südostecke Blau auf Gelb.
So gross wie sie auf dem Bild scheint, ist die Halle nicht. Aber sie hat eine dem Bau angemessene Grösse.
Schulhauserweiterung
2005
Bonstetten
Neubau der Oberstufe
Bauherrschaft
Gemeinde Bonstetten
Architektur
Aeschlimann Pretre Hasler Architekten
Baden
Farbkonzept
Ian Anüll
Zürich
Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 9 700 000.–
Gebäudekosten
(BKP 2 + 3)
CHF 7 400 000.–