Sanierung Ziegenalp Puzzetta
15. Juni 2006
Je wackeliger der Milchpreis, umso besser geht es den Ziegen, denn sie und die Schafe versprechen den Bergbauern eine Alternative, auch wenn sie weniger werden. Lebten 1983 insgesamt 12 322 Ziegen in Graubünden, so sind es heute noch 9351 Tiere. Sie brauchen dennoch neue Ställe und Alpen. Zum Beispiel auf der Alp Puzzetta bei Fourns in der Nähe des Lukmanierpasses auf 1850 m ü. M. Die Alp steht dort schon seit vielen Generationen. Sie reichte für zeitgenössisches Wirtschaften nicht mehr und also schlugen Marlene Gujan und Conrad Pally vor, die alten Gebäude abzubrechen. Ihre neue Alp ist ein Holzständerbau, seine Hülle aus Alu strahlt in dunklem Rot, die präzise gesetzten Nähte, die scharf ausgeschnittenen Fenster geben dem Blechkleid einen eleganten Ton. Die abgetreppte Form ist nicht nur der Topografie geschuldet, sondern auch der Zie-genwirtschaft. Im oberen Teil ist der Melkstand für die 350 Ziegen, dann geht die Milch eine Stufe hinab, wo sie Käse, Joghurt, Quark oder Trinkmilch wird. Die Alp Puzzetta ist ein Pilotprojekt, denn es müssen viele Alpen abgebrochen oder saniert werden. Bauen aber genügt nicht, es braucht auch Vorstellungen, wie aus der Ziegenmilch und ihren Produkten mehr Geld gewonnen werden kann. GA
Zuoberst, im Unterstand, werden die Ziegen geputzt und im langen Teil,
dem Melkstand, gemolken. Weiter bergab wird die Milch zu Käse und
zuunterst sind die Räume für die Sennen.
Fotos: Ralph Feiner
Drei Personen halten sich hier im Sommer auf: der Senn, der Hirte und ein Gehilfe.
Sanierung Ziegenalp
Puzzetta
Val Medel / Lucmagn
Bauherr
Gemeinde Medel / Lucmagn
Alpkorporation Puzzetta
Curaglia
Architektur
Marlene Gujan
+ Conrad Pally
Curaglia
Holzbauingenieur
Rolf Bachofner
Chur
Kosten
(BKP 1–9)
CHF 1,061 Mio.