Raiffeisenbank
15. Juni 2006
Die neue Raiffeisenbank in Bitsch bei Brig steht an der Furkastrasse wie eine Eisscholle. Tatsächlich stand der nahe Aletschgletscher Pate. Ihren glazialen Charakter verdanken die Fassaden dem mehrschichtig aufgetragenen glatten Sumpfkalkputz und den bündig eingesetzten äusseren Gläsern der mehrschichtig aufgebauten Fenster. Niklaus Graber und Christoph Steiger, die 2002 den Studienauftrag für den Neubau gewannen, interpretierten eine in der Region typische Bauweise neu. Weiss verputzte Häuser seien im Wallis verbreitet, stellten die Architekten fest. Bitsch liege an einer Schnittstelle: Im Oberwallis verwende man beinahe ausschliesslich Holz, aber unterhalb von Brig habe es seit je Steinhäuser gegeben. Das Thema, mit dem sich die Architekten befassten, war aber nicht die Fassade, sondern die dreigeschossige Schalterhalle im Innern – keine von Boden, Decken und Wänden begrenzte Kiste, sondern eine mehrarmige Raumskulptur, die ihre Fühler bis zu einem Oberlicht im Dach, zwei Geschosse höher, ausstreckt. Um die Halle herum sind im 1. Obergeschoss die Büros der Bank organisiert, im 2. Stock liegt die Wohnung, in der sich der ‹Lichtschacht› zu einem Innenhof wandelt. WH
Mit ihrer weissen Fassaden und ihrem Giebeldach nimmt die Raiffeisenbank traditionelle Elemente auf.
Fotos: Graber & Steiger
Die Terrasse im Dach des obersten Geschosses ist gleichzeitig ein Lichtschacht.
Mehrarmig, in Grundriss und Schnitt, erstreckt sich der Raum der Schalterhalle.
Raiffeisenbank
2004
Furkastrasse 106
Bitsch VS
Bauherrschaft Raiffeisenbank Aletsch
Bitsch
Architektur
N. Graber & Chr. Steiger
Architekten
Luzern
Mitarbeit
Urs Schmid
Landschaftsarchitektur
Stefan Koepfli
Luzern
Gesamtkosten
keine Angaben