Casappella
Mit Portugiesischem Geist
14. Juni 2010
Ein in sich gekehrter Raum: die Kapelle in Worblaufen.
Foto: Alexandra Gempeler
Die provisorische Kapelle in Worblaufen sollte einem Neubau weichen — doch allein für ein Kirchlein mit fünfzig Plätzen war das Grundstück am Rand des Einfamilienhausquartiers zu gross. Die Lösung heisst «Casappella»: ein Ensemble aus Kapelle und drei Wohnungen. Die Kapelle platzierten die Architekten an der Ostseite des Grundstücks. Es ist ein in sich gekehrter, mit einem Halbrund abgeschlossener Bau. Dieser begrenzt zusammen mit den Wohnungen einen Hof, an dem vorbei der Weg vom RBS-Bahnhof ins Quartier führt. Als Vorbild für die Kapelle dienten den Architekten die bernischen Landkirchen mit ihren Chorbänken entlang den Wänden. Das Licht fällt aus unsichtbarer Quelle von oben in den Raum und erhellt die Wände; einziger Bezug nach aussen ist das Fenster zum Hof. Die edleren Flächen und Objekte sind aus Travertin gearbeitet. Dieser gliedert auch den flächigen Anhydritboden. Der Eindruck, dass Alvaro Siza dem Gebäude Pate gestanden hat, ist kein Zufall: Architekt Ueli Krauss hat seine Lehrjahre beim Portugiesen verbracht.
WH
Das Grundstück mit der Kapelle wurde noch mit drei Wohnungen (unten) besetzt.
Casappella
Kapelle mit Wohnungen
2009
Worblaufen BE
Bauherrschaft
Reformierte Kirchgemeinde Ittigen
Architektur
Althaus Architekten
Bern
Ueli Krauss
Glasfenster und Kreuz
Carlos Nogueira
Lissabon
Anlagekosten
(BKP 1-9)
CHF 4 Mio.
Gebäudekosten
(BKP 2 / m3)
CHF 706.-