Neubau EFH Kreuzlingen

Minergie-P im Massanzug

5. Juli 2012

Neubau EFH Kreuzlingen
2011

Kreuzlingen TG

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Privat

Architektur
Dominic Schmid GmbH, Winterthur
Dominic Schmid (Projektleiter), Nicole Beceiro (Mitarbeiterin)

Fachplaner
Rolf Soller AG (dipl. Bauingenieur), Kreuzlingen
Planforum Energie + Haustechnik GmbH, Winterthur
Mühlebach (Akustik + Bauphysik), Wiesendangen
Katja Albiez (Landschaftsarchitektur), Zürich

Bauleitung
Urs Oberhänsli, Altwegg Oberhänsli AG, Märstetten

Energiestandard
Minergie-P

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeisterarbeiten: Brunner Erben AG, Kreuzlingen
Spenglerarbeiten: Zahn+Co. AG, Kreuzlingen
Fenster aus Holz/Metall: Fenster Schär AG, Wil
Aussentüren/Tore aus Metall: Gebr. Mettler, St.Gallen
Fassadenverputz: Wanzenried Fassaden AG, Weinfelden
Leuchten/Lampen: Neuco AG, Zürich
Sanitärapparate: Vola, Zürich
Schreinerarbeiten: Meier Schreinerei AG, Weinfelden
Wandbeläge/Wandbekleidungen: Ganz+Co. AG, Zürich
Möbel: Wohnbedarf Breu+Bechtiger GmbH, Frauenfeld

Fotos
Jan Mettler

Aussenperspektive Süd

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Ein Einfamilienhaus ist für junge Architekten immer eine besondere und äusserst erfahrungsreiche Aufgabe. Das Wohnhaus in Kreuzlingen war für uns deshalb besonders, weil der Bauherr selber ein Architekt mit sehr hohen Erwartungen und Anforderungen ist. Die Erwartungen beinhalteten zum Beispiel den gewünschten Minergie-P-Standard – dies in Anbetracht der inzwischen gewählten Formen und Struktur. Aber auch in Bezug auf die einzelnen Räume, die Wegführung im Haus, die Materialwahl, die unterschiedlichen Hierarchien der einzelnen Raumzonen sowie die Ein- und Ausblicke wurden vom Bauherrn aber auch von uns hohe Erwartungen gesetzt.

Situation

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Da die Entwurfs- und Projektierungsphase für heutige Verhältnisse eher lang war, gab es sehr viele Inspirationen, welche mich begleitet haben. Bis Ende letzten Jahres durften wir unser Büro in einem Wohnhaus von Knapkiewicz & Fickert haben, in welchem ich vor Jahren auch gewohnt habe. Die räumlichen Verhältnisse dort sind so prägnant und stimmungsvoll, dass sie automatisch inspirieren und beeinflussen.
Doch auch andere Eindrücke und Bilder von Gebäuden, bei welchen die «Liebe auf den zweiten Blick» erst so richtig entsteht, haben uns begleitet. So wollten wir das Haus in Kreuzlingen als eine Art «Massanzug» entwickeln, bei welchem der Betrachter nicht auf den ersten Blick «geblendet», und bei der genaueren Betrachtung anschliessend wieder enttäuscht wird. Es soll umgekehrt sein.


Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?

Die relativ kleine Parzelle, an einem Nordhang gelegen und fünfeckig in der Form, war eine zusätzliche Herausforderung. Die Zufahrt und der Zugang zum Haus waren topografisch schwierig, den Blick über die Städte Kreuzlingen und Konstanz wollten wir erreichen, sowie das Licht von Süden möglichst einfangen, obwohl dort der Hang liegt.

Innenperspektive Wohnen-Essen

Inwiefern haben die Bauträgerschaft oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Grundsätzlich haben wir von Anfang an ein sehr grosses Vertrauen von der Bauherrschaft genossen. Bis der Entwurf stand, hatten wir auch sehr grosse Freiheiten, was die Form und Gestaltung des Projektes anbelangte. Nur so konnte meines Erachtens überhaupt ein Haus, wie es nun gebaut wurde, entstehen. Ob eine Bauherrschaft ein derart komplexes Haus im Voraus erahnen oder gar «bestellen» kann, erachte ich als eher unwahrscheinlich.
Die Beeinflussung durch die Bauherrschaft geschah in dem für uns gewohnten Vorgehen: Die Bauherrschaft definiert Ihre Wünsche in Bezug auf die Art und Anzahl der Räume, ihre täglichen Gewohnheiten und Rituale, sowie den Kostenrahmen, etc.
Bei der Projektierung, der Ausführungsplanung und der Ausführung beeinflusst eine private Bauherrschaft stetig das Projekt. Das ist unter anderem die grosse Herausforderung bei einem Einfamilienhaus.

Grundrisse

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?

Zuerst war geplant, das damals bestehende Haus auf der Parzelle umzubauen, beziehungsweise im Sinne der möglichen Ausnützungsreserve zu ergänzen. Doch zusammen mit dem örtlichen Baugesetz und dem bestehenden Objekt, wie auch mit weiteren Einflüssen hätten wir ein nicht annähernd zufriedenstellendes Ergebnis erreichen können. Somit stand dem sogenannte Plan-B, Abbruch und Neubau, nichts mehr im Wege und wir alle sind im Nachhinein glücklich über diesen Entscheid.
Während der Entwurfsphase dieses Wohnhauses (ob Umbau oder Neubau) gab es sehr viele Varianten, aus denen bei fast allen ein spannendes Haus entstanden wäre. Doch der inzwischen realisierte Entwurf stach deutlich aus den damals vorliegenden Varianten heraus. Diese Formen und Raumabfolgen waren so dominant, dass Änderungen fast nur noch im Detailbereich vorgenommen wurden. Einzig im Bereich des Schlafgeschosses wurden die deutlichsten Veränderungen während der Planungsphase vollzogen.


Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?

Im Vergleich zu den anderen bisher realisierten Neubauten sticht das Wohnhaus in Kreuzlingen stark heraus. Alleine die Formgebung und die räumliche Struktur lassen sich kaum mit einem unserer älteren Projekte vergleichen – einzig, dass es im Sinne unserer Kundschaft ein auf ihre Bedürfnisse massgeschneidertes Wohnhaus als Endergebnis sein soll.

Längsschnitt Treppe Eingangsgeschoss

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Die Forderung, mindestens den Minergie-Standard, bevorzugterweise jedoch den Minergie-P-Standard zu erreichen, waren bei einem Haus mit dieser Lage, Geometrie und Schnittlösung ein hohes Ziel.


Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Nebst dem Hartbetonboden, der Kratzputzfassade, den Holz-Aluminium-Fenstern sowie dem aufwendigen Kupferblechdach tragen vor allem die komplexen Schreinerarbeiten wesentlich zum Ergebnis bei.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Innenperspektive Schlafzimmer

Neubau EFH Kreuzlingen
2011

Kreuzlingen TG

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Privat

Architektur
Dominic Schmid GmbH, Winterthur
Dominic Schmid (Projektleiter), Nicole Beceiro (Mitarbeiterin)

Fachplaner
Rolf Soller AG (dipl. Bauingenieur), Kreuzlingen
Planforum Energie + Haustechnik GmbH, Winterthur
Mühlebach (Akustik + Bauphysik), Wiesendangen
Katja Albiez (Landschaftsarchitektur), Zürich

Bauleitung
Urs Oberhänsli, Altwegg Oberhänsli AG, Märstetten

Energiestandard
Minergie-P

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Baumeisterarbeiten: Brunner Erben AG, Kreuzlingen
Spenglerarbeiten: Zahn+Co. AG, Kreuzlingen
Fenster aus Holz/Metall: Fenster Schär AG, Wil
Aussentüren/Tore aus Metall: Gebr. Mettler, St.Gallen
Fassadenverputz: Wanzenried Fassaden AG, Weinfelden
Leuchten/Lampen: Neuco AG, Zürich
Sanitärapparate: Vola, Zürich
Schreinerarbeiten: Meier Schreinerei AG, Weinfelden
Wandbeläge/Wandbekleidungen: Ganz+Co. AG, Zürich
Möbel: Wohnbedarf Breu+Bechtiger GmbH, Frauenfeld

Fotos
Jan Mettler

Vorgestelltes Projekt

Haller Gut

Sportanlage Hüssenbüel

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