Migros-Bank
15. Juni 2006
Die Migros kaufte sich in Neuenburg gegenüber der alten Post ein Haus, um darin ihre Bankfiliale einzurichten. Ein Wettbewerb mit drei Architekten führte zum Schluss, dass ein Neubau ökonomisch und städtebaulich sinnvoller sei, und die Architekten Geninasca und Delefortrie erhielten den Auftrag. Als Abschluss einer kurzen Zeile muss das Haus auf zwei städtebauliche Massstäbe reagieren: Gegen Westen schliessen umgebaute Stadthäuser des 18. Jahrhunderts an, auf der Ostseite liegt ein Parkplatz, der mit dem autofreien Platz auf der anderen Seite der Avenue den Freiraum beim Hafen bildet. Die Architekten beschnitten den Grundriss, damit sich die Strassen zum Freiraum hin ausweiten und die schmälere Ostfront höher wirkt. Auch erhält das Gebäude eine zusätzliche Fassade zum Hafen hin. Vertikale Fensterschlitze in den Bürogeschossen spielen auf traditionelle Fenster an, im Erdgeschoss markieren Glasfronten die öffentlichere Nutzung der Bank. Die fassadenbündigen Glasflächen im Dachgeschoss assoziieren Fotoateliers um das Jahr 1900, dahinter liegen jedoch die Salons der Penthouse-Wohnungen. Der ockerbeige Verputz ist eine Andeutung auf den gelblichen Hauterive-Stein, aus dem die Stadt Neuenburg gebaut wurde.
Robert Walker
Der Grundriss und die ansteigende Dachlinie machen aus dem Gebäude eine
Skulptur. Mit der schmalen Ostfront erhält der Parkplatz ein neues
Gesicht.
Fotos: Thomas Jantscher
Der Verputz in sattem Ockerbeige spielt auf den Neuenburger Sandstein
an. Die Körnung unterläuft den Vergleich und macht die Fassaden
lichtempfindlich.
Das Gebäude schliesst die Zeile. Die Zuspitzung gegen Osten öffnet die Avenue und die Gasse zum grossen Parkplatz.
Migros-Bank
2005
Avenue du Premier Mars 11
Neuchâtel
Bauherr
Migros-Bank
Zürich
Architektur
Geninasca Delefortrie
Neuchâtel
Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 5,3 Mio.
Gebäudekosten
(BKP 2/m)
CHF 624.–