In Alt bau neu – Umbau Doppeleinfamilienhaus
22. September 2008
Der kantige Erker signalisiert, dass die altehrwürdige Hülle einen neuen Inhalt bekommen hat.
Fotos: Ralph Feiner
Das Doppeleinfamilienhaus stammt von 1911 und besass die für jene Zeit typische kleinräumige Struktur. Um grosszügige Räume zu schaffen und die heutigen bauphysikalischen Anforderungen zu erfüllen, wäre ein Neubau der einen Haushälfte möglich gewesen, denn geschützt war sie nicht. Doch die Sicherung der anderen Hälfte wäre aufwendig gewesen, der gestalterische Anschluss schwierig. Also entschied man sich zum Neubau in der alten Hülle. Diese neue Füllung ist ein von der alten Fassade unabhängiger Massivbau mit durchlaufenden Decken ohne tragende Zwischenwände. Ein Lift verbindet die vier Geschosse miteinander, steift das Gebäude aus und zoniert die Flächen. Zwei gegen die Strasse und den Garten gerichtete grosse Erker transformieren das neue Innere nach aussen und sie kompensieren die Fläche, die durch die verdoppelten Aussenwände verloren ging. Im Erdgeschoss liegt der Wohn- und Essraum mit der Küche, im ersten Stock die Schlafzimmer und das Bad und der zweite Stock ist für Gäste eingerichtet. Im Untergeschoss gibt es einen Wellnessbereich. Wände und Decken sind durchgehend mit einem glatten, weissen Putz überzogen, der den nach wie vor nicht allzu grossen Räumen mehr Weite gibt. Am Boden liegt ein dunkler Basaltino. WH
Der Neubau im Innern ermöglichte die Gestaltung eines offenen Raums anstelle der früheren Kleinteiligkeit.
Erdgeschoss
Obergeschoss
Der Neubau in der alten Hülle respektiert die Einheit des Doppelhauses.
Umbau Doppeleinfamilienhaus
2007
Zürich-Oberstrass
Bauherr
privat
Architektur
Ernst & Humbel Architekten
Zürich
Landschaftsarchitektur
Raderschall
Meilen