Felix & Regula

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das sanierungsbedürftige Wohnhaus aus den 50er Jahren sollte durch eine neue Wohnbebauung ersetzt werden. Durch eine bessere Ausnutzung der Parzelle kann die Wohnungsanzahl verdoppelt und die Nutzfläche fast verdreifacht werden. Die Herausforderung lag darin, diese massiv höhere bauliche Dichte in Form von qualitativ hochwertiger Architektur massstäblich sorgfältig in die bestehende bereits dichte Nachbarschaft zu integrieren.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Bei den beiden Wohnhäusern «Felix & Regula» liessen wir uns von der direkten Umgebung des Bauplatzes und von der dort vorherrschenden bürgerlichen Wohnatmosphäre leiten. Das Zürcher Wohnquartier Oberstrass wird durch freistehende mehrgeschossige Stadtvillen aus dem frühen 20. Jahrhundert geprägt, die von alten Gärten umgeben sind.

Eckfenster und weit auskragende Eckveranden leiten den Blick aus den Wohnungen in der Diagonalen vorbei an der engen Frontalität der Nachbarhäuser auf die grosszügigeren seitlichen Aussenbereiche und weit hinaus in die Landschaft.

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Da das Projekt einem Wettbewerbsverfahren entstammt, gab es eigentlich keine bedeutsamen Projektänderungen. Wir schätzen es sehr, die grundsätzlichen und tragenden Projektideen konzentriert auf Basis eines Wettbewerbsprogrammes und innerhalb eines begrenzten zeitlichen Rahmens für eine Bauherrschaft zu entwickeln. Gemeinsam mit der Bauherrschaft und Unternehmern werden dann diese Grundideen innerhalb des Kostenrahmens in der Planungsphase weiter verfeinert, angereichert und sorgfältig detailliert. Entwerfen und Planen sind für uns ein kontinuierlicher spannender Entwicklungs- und Erkenntnisprozess, in dem das Bauwerk bis zu seiner Fertigstellung immer stärker materialisiert und visualisiert wird.

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Unsere Bauten sorgfältig in ihre Umgebung zu integrieren und daraus den Entwurf herzuleiten war immer der Ausgangspunkt unserer Arbeit. Bei diesen beiden Wohnhäusern am Zürichberg hat uns insbesondere eine sehr differenzierte Materialisierung, eine zarte Farbigkeit und eine vertieft ausgearbeitete Detaillierung interessiert. Diese sehr handwerklich orientierte Durcharbeitung umfasst alle Gebäudeteile wie z.B die Geländer, die Mehrfarbigkeit der Fenster, die Spiegelschränke bis hin zu speziell entworfenen Türgriffen* und Lampen*. Eine solche ganzheitliche Gestaltung ist uns bei all unseren Projekten sehr wichtig. (* Entwurf und Ausführung: Luc Forster)


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Die Neubauten nehmen diese Typologie in zeitgenössischer Interpretation auf und fügen sich wie zwei fehlende Bausteine in die vorhandene Bebauungsstruktur ein. Sie beherbergen jeweils zwei Wohnungen pro Geschoss. Durch Vor- und Rücksprünge wird für jede der beiden Wohnungen ein allseitiger Bezug zur Umgebung geschaffen. Die Wohnungen spannen sich diagonal von der über das Bad indirekt belichteten Eingangsdiele bis hin zur lichtdurchfluteten Wohnveranda auf.

Weite Zimmerfluchten und Eckzimmer bieten Anklänge an die Grosszügigkeit bürgerlichen Wohnens. Die dreiseitig orientierte Wohnhalle mit einer Cockpitküche, fein gegliederten raumhohen Fenstertüren und umlaufenden geschwungenen Geländern ruft Erinnerungen an die quartiersüblichen Veranden der Jahrhundertwende wach.