Erst spinnen, dann wohnen
5. Mai 2009
Die unteren Wohnungen haben Gartenanstoss, die Oberen eine gedeckte Loggia.
Foto: Roland Bernath
Einst standen auf dem Braendlin-Areal einige der ersten Spinnereimaschinen der Schweiz. Der Fluss Jona trieb lange Zeit die Maschinen an; heute sind der Kanal und der Fluss wichtige Elemente der Umgebungsgestaltung. Denn nach der Einstellung der Produktion anfangs der Neunzigerjahre entstanden im Fabrikgebäude und in den Kosthäusern Wohnungen und soeben ist am Kanal ein Mehrfamilienhaus fertiggestellt worden. Den Hauptteil dieses Neubaus besetzen zwei- bis dreigeschossige Wohnungen mit Reihenhausqualitäten. Jede besitzt einen Gartenstreifen mit gedecktem Sitzplatz und separate Hauseingänge neben dem Kanal und in der Einstellhalle. Darüber und im Kopfbau neben der Strasse sind Geschosswohnungen untergebracht. Der Neubau ist deutlich niedriger als das alte Fabrikgebäude, doch die dunkle Fassade mit den weiss umrandeten, leicht gegeneinander verschobenen Fenstern setzt ein Gegengewicht zu der nüchternen Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts. Neben der Wohnnutzung wird auf dem Areal weiterproduziert: Seit Kurzem erzeugen zwei frisch renovierte Turbinen mit dem Wasser des Kanals Strom und speisen ihn ins öffentliche Netz ein.
Manuel Joss
Mit dem Rücken zum Fluss: Wohnen mit Reihenhausqualität.
Wohnen am Wasser
2008
Spinnerei Jona
Rapperswil-Jona SG
Bauherr
Baugesellschaft Holzwies
Zürich
Architektur
Braendlin Kreiselmayer
Zürich
Generalplanung
Ghisleni Planen Bauen
Rapperswil
Landschaftsarchitektur
Matthias Rosenmayer
Zürich
Überbauungsplan
Broggi Santschi
Zürich