Bergrestaurant / Pizol-Hütte
15. Juni 2006
Vom Pizol oberhalb von Bad Ragaz sieht man weit in die Berge hinaus und hat es als Wanderer ausserdem bequem, weil es etliche Wirtschaften gibt – nun auch wieder zuoberst auf 2222 Metern samt Stübli und Sonnenterrasse. Die alte Pizol-Hütte ist vor zwei Jahren abgebrannt. Nun steht statt des alten Steinhaufens ein Möbel an einer Bergkante. Keck, aber demütig, denn es will es weder mit dem Gebirge noch mit den Installationen der Sesselbahn aufnehmen. Seine Architekten spielen mit den Zutaten der Berggemütlichkeit: Mit dem Massstab, der mit den vielen mächtigen Bergen ringsum nichts zu tun hat, sondern sich an den Menschen orientiert. Und sie spielen auch mit dem Material: Auf einem Betonsockel steht ein Holzstapel. Es ist eine zierliche Hütte, weil den Architekten auch die Details wichtig waren. Die Fassade ist aus schräg montierten, sägerohen Holzplanken gebaut, mit Kanten so belassen, wie sie am Baum gewachsen sind. Dieses Muster zieht von aussen nach innen, wo zu den Planken Platten aus Schicht- und Massivholz kommen. Zum rohen Charme dieses Interieurs aus Halbzeug tragen auch die Lüftungsrohre und Leitungen bei, die offen geführt sind, und die Leuchten, die ein Ballett an der Decke tanzen. GA
Wie ein Holzstapel steht der Neubau auf einem kleinen Plateau, leicht zurückgesetzt von der Hangkante.
Holz ist auch im Innern das prägende Material. Das Lüftungsrohr bringt einen Hauch von Hightech auf den Pizol.
Das Bergrestaurant zählt hundert Plätze im offenen Bereich und im Stübli.
Bergrestaurant
2004
Pizol-Hütte
Bad Ragaz / Wangs
Bauherrschaft
Luftsteilbahn
Wangs-Pizol
Architektur
Kurt Hauenstein, Atelier-F
Fläsch
Busa + Klingler
Walenstadt
Gesamtkosten
CHF 2,1 Mio.