Um- und Neubau Jugendherberge Bern

Eifach so, gäu Pesche!

28. November 2018
Zugang und Hof mit grosser Platane. Bild: Adrian Scheidegger

Nutzung Jugendherberge
Ort Weihergasse 4, 3005, Bern
Auftragsart Wettbewerb
Bauherrschaft Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus (SSST), Zürich
Architektur Aebi & Vincent Architekten SIA AG, Bern, BE | Bernhard Aebi, Pascal Vincent, Philipp Morf, Raffael Niklaus, Daniel Klemp, Reto Weyeneth, Paula Valenzuela, Jonas Leibundgut, Karola Kamp, Martina Loosli, Franziska Gerlach, Jan Dubach, Maximilian Willier
Fachplaner Bauingenieur, WAM und Partner, Bern, BE | Elektroplaner, Ingenieurbüro Hanimann, Zweisimmen, BE | HLK-Ingenieur, Zurfluh Lottenbach GmbH, Luzern, LU | Sanitärplaner, Duss Planung für Sanitär, Sempach, LU | Bauphysiker, HSR Ingenieure AG, Spiez, BE | Brandschutzpartner, Amstein + Walthert Bern AG, Bern, BE | Lichtplaner, VogtPartner, Winterthur, ZH
Jahr der Fertigstellung 2018
Gesamtkosten BKP 1-9 CHF 11,9 Mio. inkl. MwSt.
Gebäudekosten BKP 2 CHF 9.6 Mio. inkl. MwSt.
Gebäudevolumen 8’750 m3 (SIA 416)
Kubikmeterpreis Neubau: 1’559 CHF/m​| Altbau: 885 CHF/m3
Energiestandard Neubau: MINERGIE | Altbau: GEAK
Massgeblich beteiligte Unternehmer Baumeister, A.Bill AG, Wabern, BE | Betonelemente, Filigran Bauelemente, Oberdiessbach, BE | Fenster, HTI Schreinerei AG, Interlaken, BE | Fassadenputze, Merzgips AG, Stettlen, BE | Elektroanalgen, Muff & Schmutz AG, Bolligen, BE | Heizungsanlagen, Kasteler Guggisberg AG, Bern, BE | Lüftungsanlagen, Klimag AG, Bern, BE | Sanitär, Mächler Sanitär Service Solar, Bern, BE | Landschaft, naturgartenleben, Münchenbuchsee, BE
Auszeichnung best architects 19
Fotos Adrian Scheidegger, Bern​

Speisesaal. Bild: Adrian Scheidegger

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Es ist einerseits der Ort selbst der die Gäste aus aller Welt empfängt; am Fusse des Aarehangs, unter dem imposanten Parlamentsgebäude direkt an der Aare gelegen, zusammen mit dem benachbarten Oktagon den Eingang zum Marziliquartier bildend. Und andererseits das Potential des bestehenden hochwertigen Baus aus den 1950er-Jahren von Peter (Pesche) Indermühle, dem viel Respekt gebührt.

Erschliessung im Altbau. Bild: Adrian Scheidegger

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Natürlich das Reisen. Das Kommunizieren der Reisenden. So ist der Neubau als ein von der Aare her angelegtes gitterartiges Schiff konzipiert. Mit offen geführter Erschliessung zum Platz hin und Zimmern auf den Geschossen, die wie hin und her gerutschte Koffer im Gebäudegitter zu liegen scheinen.

Zugang Neubau. Bild: Adrian Scheidegger

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Das Marzili-Quartier hat sich vom 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Seine heterogene Quartierstruktur aus kleinmassstäblichen Einzelbauten im Norden und Blockrand wie auch Zeilenbauten im Süden verleihen ihm seinen Charakter. Das Ensemble der Jugendherberge bildet zusammen mit dem Oktagon den städtebaulichen Eingang zum Quartier von Osten her. Durch den präzis gesetzten und freistehenden Neubau wird ein sich zur Aare hin öffnender Raum gebildet, in dessen Mitte eine mächtige Platane steht. Die hohe Aufenthaltsqualität lädt sowohl die Gäste wie auch die Quartierbewohner zum Verweilen ein. Die strukturierte Fassade des bestehenden Speisesaals, die Fenstereinfassungen des Altbaus sowie die Holzfassaden der Häuser entlang der Weihergasse beeinflussten die Konzeption der Fassaden des Neubaus.

Eckzimmer im Neubau. Bild: Adrian Scheidegger

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
​Die Bauherrschaft und die Architekten haben während der gesamten Zeit sehr eng zusammengearbeitet und durch die jeweiligen Erfahrungen voneinander profitieren können, sodass gemeinsam die besten Lösungen gefunden werden konnten.

Vierer-Zimmer im Neubau. Bild: Adrian Scheidegger

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Bei der Wahl der Materialien stand deren Qualität und Robustheit im Vordergrund, sodass Gebrauchsspuren ohne Verlust getragen werden können und die Unterhaltsarbeiten des Betriebes minimieret werden. In den Innenräumen findet man vor allem Sichtbeton, massives Eichenholz, Linoleum und Keramikplatten.

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt Süd
Schnitt Ost

Vorgestelltes Projekt

fsp Architekten AG

Lokwerk Aufstockung Winterthur

Andere Artikel in dieser Kategorie