Klosteranlage St. Avgin Arth

Kloster St. Avgin

14. de novembre 2013

Klosteranlage St. Avgin Arth
2013

Arth SZ

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Antioch-Stiftung St. Avgin Arth

Landschaftsarchitektur
Beglinger + Bryan Landschaftsarchitektur, Zürich

Fotos
Beglinger + Bryan Landschaftsarchitektur, Zürich
Bild 1 + 3: PAL (Provinzarchiv Luzern)

Luftaufnahme von Arth um 1900

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Besondere der Aufgabe liegt in der Geschichte des Ortes und seiner Zukunft. Ursprünglich als Kapuzinerkloster erbaut und genutzt, wurde das Kloster 1996 der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien übergeben. Diese nutzt es als Sitz der Erzdiözese Schweiz und Österreich. Seit der Übernahme konnte die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien, deren Mitglieder in ihrer ehemaligen Heimat verfolgt werden und über die ganze Welt verstreut leben, das Kloster St. Avgin (St. Eugen) als klösterlichen Betrieb weiterführen. Das Kloster ist Begegnungsort für die Gemeinschaft. Zeitweise beherbergt es über die Sommermonate Schülerinnen und Schüler aus ganz Europa.

Situation 2013

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die diversen vorhandenen, spezifischen Freiräume waren Inspiration. Dabei war es entscheidend, Nutzungsanforderungen pragmatisch umzusetzen und gleichzeitig den Freiräumen einen spezifisch eigenen Ausdruck zu verleihen, sprich sie zu beseelen. Aufgrund der verschiedenen Freiräume und ihrer Anforderungen resultierten spezifische Konzepte und Vorgehen:

Eingangshof (Ort des Ankommens): Aufräumen des Raums, Überwindung der Höhendifferenz durch gefaltete, schiefe Ebene und Treppenanlage, Judasbaum beim Eingangstor.

Eingangshof

Höfli (Ort des Rückzugs und der inneren Einkehr): Konstruktion des Gartens aus dem Kreuzgang, Rosen und Wasser als christliche Symbole prägen den zentralen Hofraum der Anlage.

«Höfli» (Innenhof, Kreuzgang)

Klostergarten (Ort des Alltags): Rückbau diverser Kleinbauten, Klärung und Stärkung der bestehenden Struktur der Parterres, unterschiedliche Ausbildung der Vegetationsflächen aufgrund vielfältiger Nutzung (Gemüsegarten, Aufenthalt, Spiel), Strukturierung durch Obstbaumpflanzung zwecks idealer Bewirtschaftung, guter Sicht auf das Kloster und dem Wandeln unter Bäumen entlang der hohen Mauer.

Klostergarten
Klosterfriedhof

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Klosteranlage selbst hatte durch ihre räumlich stark wirksame Gestalt die direktesten Auswirkungen auf die Freiräume. Da lag es nahe, das ursprüngliche Konzept beizubehalten und zu stärken. Durch die Abgeschlossenheit des Klosters treten Aspekte wie seine Lage in der Talebene oder die Nähe zum See in den Hintergrund.

Inwiefern hat die Auftraggeberin den Entwurf beeinflusst?
Die Auftraggeberin hat vor allem über ihre Nutzungsansprüche den Entwurf beeinflusst. Dieser zeichnet sich vor allem durch eine hohe Alltagstauglichkeit betreffend Nutzung (Gemüsegarten) und den Wunsch der Bauherrschaft aus, Orte zu schaffen, um Gäste empfangen und gut bewirten zu können.

Wie gliedert sich das Projekt in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Formal ist das Projekt nicht einzureihen, da sich die einzelnen Freiräume auf den Bestand der historischen Anlage beziehen. Bezüglich des Planungsvorgehens gibt es allerdings schon Gemeinsamkeiten zu anderen historischen Projekten mit starkem Kontext. In diesem Zusammenhang waren unter anderem Arbeitsschritte wie eine präzise und fundierte Analyse, behutsamer Rückbau wo sinnvoll, und pragmatisches Umsetzen spezifischer Bedürfnisse relevant.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Bauplan von 1680
Klostermauer

Friedhof (Ort der letzten Ruhe): Bessere Ausnützung der beschränkten Platzverhältnisse, Bepflanzung mit Efeu und Blattschmuckstauden, welche dem Ort Würde verleiht.

Klosteranlage St. Avgin Arth
2013

Arth SZ

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Antioch-Stiftung St. Avgin Arth

Landschaftsarchitektur
Beglinger + Bryan Landschaftsarchitektur, Zürich

Fotos
Beglinger + Bryan Landschaftsarchitektur, Zürich
Bild 1 + 3: PAL (Provinzarchiv Luzern)

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