Jugendherberge St.Alban
Hölzerne Klammer
29. de setembre 2011
Buchner Bründler haben kürzlich eine Jugendherberge in Basel fertiggestellt. Daniel Buchner und Andreas Bründler wählen drei Zeichnungen und vier Fotos und beantworten unsere fünf Fragen.
Jugendherberge St. Alban, Basel, «Hölzerne Klammer»
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Stärkung des öffentlichen Charakters der bestehenden Jugendherberge als auch die Verwandlung eines ehemals industriellen Gebäudes in eine Schlafstätte waren die Themen, die uns hauptsächlich beschäftigten.
Die Haupterschliessung des Gebäudes erfolgt neu vom Maja-Sacherplatz aus kommend über den St. Alban Teich. Dies führt einerseits zu einer eindeutigeren Adressbildung als auch zur Stärkung der Identität des Gebäudes durch die Verbindung des Hauses mit dem Bach als atmosphärisches Element.
Jugendherbergen bieten heute ein differenziertes, altersunabhängiges Angebot an. Sie sind Orte voller Dynamik. Die Verweildauer der Gäste beläuft sich oft auf nur wenige Tage. Unser Entwurf reagiert auf diese Erfordernisse. Der Typologie einer Jugendherberge folgend, wurden die Zimmer - im Gegensatz zur klassischen Hoteltypologie - auf die wesentlichen Merkmale einer reinen Schlafstätte reduziert und mit grosszügig gestalteten Gemeinschaftsräumen als Ort der Begegnung ergänzt.
Grundriss Erdgeschoss und Situation
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Der Entwurf steht im weiteren Sinne in der Kontuinität einer seit den 80er Jahren stattfindenden Aufwertung des St. Alban Quartiers in Basel.
Im direkten Sinne hat die unmittelbare Umgebung von Grünraum und Bach und deren besondere Qualität den Entwurf massgeblich beeinflusst.
Jugendherberge St. Alban, Basel, «Unveredelte Materialien»
Inwiefern haben die Bauträgerschaft oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Während der intensiven Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft konnten wir von ihrem grossen Erfahrungsfundus bezüglich Einsatz von Materialien profitieren. Bei allen Eingriffen stand eine robuste und haptische Materialisierung im Vordergrund. In Anlehnung an die industrielle Vorgeschichte des Gebäudes wurde ein roher, unverstellter architektonischer Ausdruck gesucht, der einerseits den funktionalen und pragmatischen Anforderungen einer Jugendherberge Rechnung trägt, und andererseits eine unmittelbare Materialerfahrung ermöglicht.
Grundriss 1. Obergeschoss
Schnitt
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Im Wettbewerbsbeitrag war der Anbau als reine Holzkonstruktion konzipiert. Aufgrund der Anforderung an die Erdbebenertüchtigung wurde das Bauwerk in einer Betonmassivbauweise realisiert. Im Zuge der Kostenoptimierung wurde die Anzahl der Zimmer gegenüber dem ersten Entwurf erhöht, die Vorzone der Zimmer auf das Wesentliche reduziert und der Einsatz der Materialien dezidierter.
Jugendherberge St. Alban, Basel, «Terasse»
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Nicht ein Material oder ein Produkt, sondern die Beschaffenheit aller eingesetzten Materialien war ein Thema, das uns sehr beschäftigte: Der einfache Ausdruck unveredeleter, roher, robuster Materialien und dessen Widerstandsfähigkeit.
Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!
Jugendherberge St. Alban, Basel, «Innen-Aussen»
Jugendherberge St.Alban, Basel
2010
Basel BS
Auftragsart
Studienauftrag
Bauherrschaft
Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus, Zürich
Architektur
Buchner Bründler Architekten, Basel
Daniel Buchner, Andreas Bründler
Projektleitung: Sebastian Pitz
Bauleitung: Jenny Jenisch
Beteiligte Mitarbeiter: Daniel Dratz, Claudia Furer, Thomas Klement, Hellade Miozzari, Florian Rink
Fachplaner
Bauingenieur: Walter Mory Maier Bauingenieure AG, Münchenstein
Akustik: applied acoustics GmbH, Gelterkinden
Bauphysik: Gartenmann Engineering AG, Basel
Heizungsplaner / Lüftungsplaner: Zurfluh Lottenbach GmbH, Luzern
Elektroplaner/Sanitärplaner: Ingenieurbüro Hanimann, Zweisimmen
Grafik: Typography Cabinet, Basel
Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 10.5 Mio.
Gebäudekosten BKP 2
CHF 9.3 Mio.
Kubikmeterpreis
810 CHF/m3
Fotos
Ruedi Walti, Basel