Crowd-Sourcing-Projekt für Ecole hôtelière
Manuel Pestalozzi
2. 十一月 2015
Bilder: Ecole hôtelière de Lausanne,
Nach der Ausbauetappe ist vor der nächsten Ausbauetappe. Entworfen wird alles von internationalen Studierenden, die jetzt Angestellte der Bauherrschaft sind. Kurz: In der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) tut sich was.
Die EHL befindet sich hoch über Lausanne, etwas ausserhalb, an der alten Hauptstrasse nach Bern. Kern ist «La Ferme», das historische Symbol der Institution und beliebter Treffpunkt der Studierenden. An der Schule wird gebaut, wie eine etwas kryptische Medienmitteilung bekannt gibt. 19 Monate dauerte es, so steht da zu lesen, bis die 1. Ausbauetappe von der Planung mit der Einweihung eines neuen Lehrgebäudes abgeschlossen war. Ziel dieses Schritts war es, die Kapazitäten für Vorlesungssäle zu erhöhen und den Alltag auf dem Campus für die Studierenden noch angenehmer zu gestalten. 32,3 Millionen Franken wurden in diese Phase investiert.
Damit sind die Ambitionen der Institution aber noch nicht gestillt. Statt 2'399 Studierende sollen künftig deren 3'200 empfangen werden können. Es steht ein weiterer, etappenweiser Ausbau an – der Baubeginn ist für Herbst 2016 vorgesehen und soll mindestens vier Jahre dauern. Kostenpunkt: weitere 226 Millionen Franken.
Das Projekt entwickelte sich aus einem Crowd-Sourcing-Prozess. 385 Studierende aus Architektur und Landschaftsgestaltung – verteilt auf vier Kontinente – beteiligten sich an der Ideenentwicklung. Das Ziel war klar: Der neue Campus soll die Bedürfnisse der künftigen Generationen abbilden – und dafür eignet sich nach der Überzeugung der Verantwortlichen der bewusst gewählte Ansatz «von Studierenden für Studierende».
Am Schluss dieses Prozesses standen Gewinner: Jon Irigoyen, Universität von Navarra (Spanien), Sofia Passos dos Santos, Universität von Porto (Portugal), Reiko Wei, Rice School of Architecture (USA) sowie Pauline Jochenbein (HEPIA Schweiz). Die vier jungen Architekturschaffenden wurden im Juli 2013 am Campus Development Forum, anlässlich einer Versammlung aller Wettbewerbsteilnehmenden, definitiv gekürt.
Jon Irigoyen und Sofia Passos dos Santos führen das Architekturprojekt. Sie arbeiten aktuell als Angestellte bei der EHL, in der «Base Vie». Diese Einrichtung wurde geschaffen, um den Architekten, Ingenieuren und Soziologen, die in das Projekt involviert sind, eine Plattform zu bieten, wo sie ihre Ideen laufend austauschen und gemeinsam weiterentwickeln können.
Auf der Website campusdev.ehl.edu lässt sich der Baufortschritt laufend mitverfolgen. Dank diesem Instrument soll der neue Architektur-Ansatz greifbar werden – für künftige Studierende wie auch für das breite Publikum.