Schulanlage Spitalacker

Bern
Photo © Rolf Siegenthaler
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Photo © Michael Blaser
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Architecten
Kast Kaeppeli Architekten
Locatie
Bern
Jaar
2020

Im Zentrum des Projekts steht die in den 1970er-Jahren vom Architekten Werner Krebs entworfene Turnhalle der Volksschule Spitalacker. Mit zwei viergeschossigen Anbauten auf der West- und Ostseite ergänzt das Projekt den Bestand. Dadurch schafft das neue Volumen mit einer Überhöhung ein adäquates Gegenüber zur Feuerwehrkaserne. Auf der gegenüberliegenden Seite definiert der Anbau den volumetrischen Abschluss zum Pausenplatz und zum Sportplatz des FC Breitenrains. Die Höhenstaffelung führt die nördliche Strassensilouette weiter, die beim Hochhaus am Viktoriaplatz beginnt und sich über die Feuerwehrkaserne bis zur großen Freifläche fortsetzt. Die Adressierung bildet auf Seite Gotthelfstraße die Auskragung des Volumens für die Sportnutzungen und beim Pausenplatz ein Gebäudeeinschnitt für den Zugang zur Schule.

Der Anbau West beherbergt die ergänzenden Nutzungen der Turnhalle und den Stützpunkt der Straßenreinigung. Die Turnhalle ist ebenerdig erschlossen und der Korridor unter der Tribüne verbindet die Anbauten West und Ost.
Im Anbau Ost befinden sich die Schulnutzungen. Die Basisstufe im Erdgeschoss ist nach Osten orientiert und hat einen direkten Zugang zum Außenraum. Eine zentrale, von zwei Seiten zugängliche Treppenanlage führt in die drei Obergeschosse der Sekundarschule. Beidseits der Treppe befinden sich Vorzonen mit Garderoben und Lernlandschaften. Letztere ergänzen die Klassen-, Mehrzweck- und Gruppenräume und erweitern das Spektrum der verschiedenen Lernmöglichkeiten.
Das Dach der Turnhalle wird als zusätzliche Pausenfläche genutzt. Diese bietet für 200 Schüler Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten und schafft eine zusätzliche direkte Verbindung der beiden Anbauten.
Die Garderoben des FC Breitenrain sind im Untergeschoss angeordnet und durch einen unterirdischen Korridor mit dem Kassenhaus und dem Sportplatz verbunden. Damit verlaufen die Zugangswege von Sportlern und Zuschauern getrennt.

Das langgestreckte Gebäude bleibt in seinen unterschiedlichen Gebäudeteilen ablesbar. Die Anbauten übernehmen das Stützenraster der Turnhalle, sind bezüglich der Fassaden- und Geschossteilung allerdings differenziert ausformuliert. Die massive Verkleidung der Fassade stellt in ihrer Gliederung und Materialisierung einen Bezug zu den Schulgebäuden und den Nachbarbauten her. Die Tektonik der neuen Fassade lehnt sich an die ortstypische Bauweise der Bauten im Quartier an und wird in anderer Produktionsweise und Material anhand neuer Begebenheiten und Energievorschriften interpretiert. Die Fassade besteht aus ein- und zweigeschossigen Betonrahmen. Die sandgestrahlten Fassadenelemente sind gegen oben verjüngend ausgebildet und widerspiegeln so den Lastenabtrag. Großzügige Verglasungen schaffen einen Bezug zum Außenraum und öffenbare Fensterflügel erlauben die natürliche Lüftung der Räume. Die Fensterteilung der Turnhalle und den Glasbausteinen wurden zur energetischen Optimierung ersetzt, in ihrem Ausdruck aber erhalten.

Durch die sorgfältig entwickelten Details und die Verwendung von werthaltigen Materialien strahlt das Gebäude eine ruhige Eleganz aus. So sind die Schrankeinbauten und die Akustikdecken in den Klassenzimmern mit rahmenden Leisten gefasst. Dadurch werden Wand- und Deckenflächen strukturiert und auf einen kindlichen Massstab herunter gebrochen. Diese aus einer traditionellen Handwerklichkeit abgeleiteten Details, erzeugen einen gestalterischen Reichtum und eine Sinnlichkeit. Die Architektur soll einen Rahmen bilden, in der sich die Kinder wohl und geborgen fühlen, die Erinnerungen wachrufen und zum Lernen anregen.

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