Wohnsiedlung Obsthalde
Zürich-Affoltern
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Das Quartier um die Obsthaldenstrasse in Zürich-Affoltern ist von einer geringen baulichen Dichte mit starker Durchgrünung und zwei- bis dreigeschossigen Zeilenbauten in einfacher Bauweise geprägt. An den Rändern des Quartiers finden sich kleinere Einfamilienhaussiedlungen. Die Siedlungsstruktur umfasst private und genossenschaftliche Bauten. Aufgrund der Parzellenstruktur, der zahlreichen Einfamilienhäuser und der damit verbundenen Eigentumsverhältnisse ist nicht von einer Transformation der Quartierstruktur hin zu einer neuen Stadtform auszugehen. Die Gartenstadt wird hier ihre Qualitäten erhalten.
In Analogie zur umgebenden Bebauung sind die Ersatzneubauten als «einfache Häuser» realisiert, die in ihrer Gebrauchstauglichkeit der Wohnungen und der Solidität der Konstruktion den ursprünglichen Häusern in nichts nachstehen und die gartenstädtische Situation weiterentwickeln. Die drei schlanken Zeilenbauten weisen lediglich drei Geschosse auf und fügen sich mit flach geneigten Satteldächern und einer zurückhaltenden Erscheinung als verputzte Körper in die umgebende Bebauungsstruktur ein. Auch der Aussenraum schliesst in seiner Massstäblichkeit am Bestand an und baut auf drei ortstypischen Elementen auf: Hauszugänge mit Vorgärten, Privatgärten sowie ein durchlässiges Wegenetz.
Die hohe Gebrauchstauglichkeit der Wohnungen ermöglicht den Bewohnern je nach Lebensstil unterschiedliche Wohnformen. Aufgrund der flächenökonomischen und regelhaften Grundrisse konnten kostengünstige Wohnungen erstellt werden. Mehrfachverbindungen in Form von zirkulären inneren Wegen zwischen den einzelnen Räumen lassen dabei den Eindruck räumlicher Grosszügigkeit entstehen.
Die im Verhältnis zum Gebäudekörper teilweise grossen Öffnungen erzeugen eine eigene Massstäblichkeit und lassen die Gebäude kleiner erscheinen als sie tatsächlich sind. Zusätzlich wird die Dreigeschossigkeit durch einen robusten Betonsockel, den verputzten Mittelteil und ein kräftig zeichnendes Dach gegliedert. In der Länge werden die Körper durch Risalite und alternierende vertikale Bänder aus Kellenwurf- und Glattputz rhythmisiert und verkürzt. Die Fassadenreliefs des Künstlers Christian Hörler erzählen vom Alltag und beziehen sich typologisch auf den Giebelschmuck der genossenschaftlichen Wohnhäuser der 1940er Jahre.
Projektwettbewerb auf Einladung 2013, 1. Preis
Ausführung
2013–2017
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