Roche Nordareal

Manuel Pestalozzi
27. november 2015
So würde sich die geplante Hochhausgruppe von der Wettsteinbrücke aus präsentieren. Bild: Roche

Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass der Chemiekonzern nördlich des eben fertiggestellten Hochhauses, auf der anderen Seite der Grenzacherstrasse, verschiedene grössere Bauten plant: ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, ein Forschungsgebäude für Tierversuche («in vivo»), das Bürohochhaus «Bau 2» und das Büro- und Servicegebäude Nord. Ausserdem soll ein Logistikgebäude aufgestockt und das Konzernleitungsgebäude von R. O. Salvisberg aus den 1930er-Jahren saniert werden.
 
Bei der Arealentwicklung stand Roche das Architekturbüro Herzog & de Meuron zur Seite, das auch das realisierte Hochhaus plante. «Die gestalterischen Vorgaben sind definiert, wir wollen den klaren, nüchternen Baustil beibehalten», erläuterte Roche-Standortleiter Jürg Erismann vor einem Jahr die Stossrichtung dieses Verdichtungsprojektes gegenüber der Tagespresse. In den neuen Bauwerken sollen zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
 
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat nun den dazu notwendigen Bebauungsplan zuhanden des Grossen Rats verabschiedet. Er beantragt zudem, alle gegen die Pläne eingegangenen 89 Einsprachen abzuweisen. Die Hauptkritikpunkte betreffen gemäss Regierungsrat die nach Ansicht der Einsprechenden mangelnde Erschliessung des Areals, insbesondere mit dem öffentlichen Verkehr, sowie die lange Bauzeit und die damit einhergehende Belastung der Nachbarschaft durch Baulärm.
 
Diese Bedenken teilt der Regierungsrat nicht. Die heutige Erschliessung des Areals trage bereits der mittel- bis längerfristig zu erwartenden Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze bei Roche Rechnung, meint er. Unabhängig davon soll die Attraktivität der Erschliessung des Areals weiter verbessert werden: Das Bau- und Verkehrsdepartement arbeitet deshalb parallel an einem Tram Grenzacherstrasse – Schwarzwaldstrasse, an einer Schnellbuslinie vom Bahnhof SBB über die Schwarzwaldbrücke zum RocheAreal sowie an einer S-Bahn Haltestelle bei der Solitude.
 
Der Bebauungsplan soll voraussichtlich bis zu den Sommerferien 2016 im Grossen Rat behandelt werden. Er bietet die rechtliche Grundlage für eine wirtschaftliche Entwicklung, die in den Augen des Regierungsrates durchaus erwünscht ist. In städtebaulicher Hinsicht wäre dieser Hochhauscluster, der in Regie einer einzigen Bauherrschaft realisiert wird, einmalig.
 

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