Nur noch 28 Tage
Jenny Keller
22. 8月 2016
Bild: Der Pavilion of Reflections. Bild: Manifesta11, Eduard Meltzer
Am 18. September ist fertig mit der Manifesta in Zürich. Ein Grund also, sich die verschiedenen Schauplätze der Kunstbiennale (noch einmal) anzuschauen, vor allem den «Pavilion of Reflections».
Der «Pavillon of Reflections» ist – sprachlich gesehen – zwar ein wackeliges Konstrukt. Aber in der Praxis funktioniert das schwimmende Herz der Manifesta ausgezeichnet – und zeichnet sich durchaus durch eine auf seinen Holzbrettern anzutreffende Mehrsprachigkeit aus. (Man weiss nie so genau, ob er nun zum Teil eingedeutscht, «Pavillon» oder ganz Englisch «Pavilion» geschrieben wird, Mischformen gar nicht zu erwähnen.) Hat man ihn ein paar Mal besucht, stimmt einen das aber gnädig mit den Namensgebern, denn der Ort spricht für sich. Die schaukelnde Holzkonstruktion des Studio Emerson der ETH im Seebecken vor dem Bellevue fungiert in den Augen der Verfasserin jedes Mal als Katalysator oder Rettungsboot mitten in der lärmigen Stadt. Ob man sich nun die Laien-Filme anschaut, die die Kunstwerke der Manifesta 11 zu vermitteln helfen, sich im See abkühlt oder mit einem Bier abkühlt (eigentlich ist der Pavillon eine Badi, mit Umkleidekabinen, Haaretrocknern und Bar) oder nur über den See zu den manchmal ganz nahen Glarner Alpen schaut, es ist ein wunderbarer Ort, der vermisst werden wird!
Mittlerweile ragt der Holzturm des schwimmenden Pavillons, die architektonische Manifestation der Manifesta, die diesen Sommer Zürich bereicherte, etwas schräg aus dem See – ein Zeichen vielleicht, dass sich die Kunstbiennale ihrem Ende zuneigt. Wer es noch nicht getan hat, sollte deshalb unbedingt ein paar Stunden auf dem Pavillon verbringen. Und an einem weiteren Tag mit dem Manifesta-Stadtplan durch Zürich gehen und sich die Stadt mit anderen Augen ansehen.
Filme über die «Joint Ventures» an der Manifesta 11. Bild: Manifesta11, Wolfgang Traeger
Zum Beispiel das Cabaret Voltaire, das durch Ciriacidis Lehnerer Architekten für die Manifesta umgestaltet worden ist. Der ehemalige Veranstaltungsraum ist nun eine Zunfthalle und wurde zum grössten Teil von seiner historischen Patina befreit und mit profaner Büroarchitektur überbaut.
Cabaret der Künstler. Bild: Manifesta 11, Livio Baumgartner
Manifesta 11 Night
26. August, ab 19 Uhr (Sommerfest im Löwenbräukunst mit Kuratoren und Künstlern der Manifesta 11, DJ Sets, Performances, Guided Tours etc. Eintritt frei.