Im Zürcher Gloriarank entsteht bis 2022 ein provisorischer Sportbau

Manuel Pestalozzi
17. 2月 2021
Die Räume für sportliche Aktivitäten werden in drei Geschossen aufeinandergestapelt. (Visualisierung © Hector Egger Gesamtdienstleistung AG)

Die Gloriastrasse verbindet die Hochschulbauten an der Rämistrasse mit dem Quartier Fluntern an den Hängen des Zürichbergs. Eine weit ausholende Kehre erlaubt dem Tram, die beträchtliche Steigung respektive das grosse Gefälle zu bewältigen. Der sogenannte Gloriarank ist umgeben von Institutsbauten der ETH und der Universität Zürich, auf der Talseite beginnt das Areal des Universitätsspitals. Im Zuge der Entwicklung des Hochschulgebiets Zürich Zentrum (HGZZ) stehen im Bereich des Ranks zahlreiche bauliche Veränderungen an – Swiss-Architects thematisierte diese bereits ausführlich im Zusammenhang mit dem Spital-Projekt «Berthold». 

Der Neubau GLC der ETHZ oberhalb der Kurve nähert sich mittlerweile der Fertigstellung. Der Jugendstilbau des Instituts für Hygiene und Pharmakologie (1914) des damaligen Kantonsbaumeisters Hermann Fietz wurde bereits abgerissen. Ihn soll nun zunächst ein Sporthallenprovisorium ersetzen, für das die Baudirektion des Kantons Zürich einen einstufigen Gesamtleistungswettbewerb im selektiven Verfahren veranstaltet hat.

Das Grundstück ist nach dem Abriss eines historischen Gebäudes frei und kann erneut bebaut werden. Oberhalb ist der Neubau GLC der ETH Zürich zu erkennen, der nahezu fertiggestellt ist. (Foto: Manuel Pestalozzi)

Das Provisorium wird benötigt, weil auf dem etwas unterhalb des Ranks liegenden Areal Wässerwies mit einer alten Turnhalle und einem Sportplatz das Forum UZH von Herzog & de Meuron errichtet werden soll. Das Preisgericht liess fünf Teams am Gesamtleistungswettbewerb teilnehmen, nachdem sich 16 an der Präqualifikation beteiligt hatten. Zum Sieger erklärt wurde das Projekt «HATTRICK» der Hector Egger Gesamtdienstleistung AG aus Langenthal. Für dessen Architektur ist das Basler Büro Itten+Brechbühl verantwortlich. Vorgesehen sind drei zusammenhängende Volumen. Sie würden auf dem abfallenden Terrain eine qualitativ hochwertige städtebauliche Setzung versprechen, heisst es von der Jury. Auf die bestehenden Bauwerke rundherum – insbesondere den denkmalgeschützten Giacomettibau – reagiert das Projekt angemessen.

Das Provisorium wird von der Talseite her erschlossen. Im Inneren sind die verschiedenen Sporträume gestapelt. Dies ermöglicht eine effiziente Konstruktionsweise. Weil man auf eine betonierte Bodenplatte verzichte und ausschliesslich vorfabrizierte Bauteile aus Holz einsetze, sei das Projekt nachhaltig, sagen die Verantwortlichen. Es soll den Standards Minergie-P und Minergie-ECO genügen. 

Über die Fortschritte bei der Planung des Forums UZH, das noch nicht definitiv in trockenen Tüchern ist, zeigt man sich beim Kanton unterdessen zuversichtlich. Die Verantwortlichen rechnen bezüglich des Provisoriums mit einer Betriebsdauer von zehn Jahren. Sobald die Sportflächen im neuen Gebäude von Herzog & de Meuron fertig sind, soll es zurückgebaut werden.

Südlich der Kehre der Gloriastrasse ist der künftige Spital-Neubau von Christ & Gantenbein eingezeichnet. (Situationsplan © Hector Egger Gesamtdienstleistung AG)

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