Ein Stück Schweizer Geschichte bewohnen

Elias Baumgarten
8. 9月 2022
Foto: Studio Gataric Fotografie

Im Jahr 1898 begannen die Bauarbeiten an der Albula-Eisenbahnlinie. Zusammen mit der Berninabahn zählt die bewundernswerte Anlage inmitten der Bündner Bergwelt heute zum UNESCO Welterbe Rhätische Bahn. Einst angelegt, um die abgeschiedenen Berggemeinden mit der Aussenwelt zu verbinden, ist die spektakuläre Strecke durch das Albulatal, die ein Meisterwerk der Ingenieurskunst darstellt, heute ein wichtiges Stück Schweizer Identität. Und auch im Ausland kommt vielen Menschen unter anderem dieses Bauwerk in den Sinn, zu dem auch das bekannte Landwasserviadukt gehört, wenn sie an die Schweiz denken. 

Stündlich fahren zwei bis drei Züge der Rhätischen Bahn an dem Baudenkmal vorbei – ein Paradies für Eisenbahnliebhaber wie auch für Architekturbegeisterte und geschichtlich Interessierte. (Foto: Studio Gataric Fotografie)

Eine Kreuzungsstation der einspurigen Schmalspurstrecke ist die inzwischen stillgelegte Station Alvaneu. Das Bahnhofsgebäude wurde im Jahr 1901 errichtet und war bis Ende der 1980er-Jahre in Betrieb. Im Obergeschoss wohnte, wie es einst Tradition war, der Stationsvorstand mit seiner Familie. Im Erdgeschoss befanden sich ein Büro mit Schalter, der Warteraum und ein Lager für Güter. Der Vorplatz der kleinen Station ist gepflastert, denn früher reisten vornehme Gäste an, um das nahe Kurhaus zu besuchen und in den heilenden Schwefelquellen zu baden.

Das Bahnhofsgebäude verfügt über zwei Aussensitzplätze. Es ist eingebettet in die wunderbare Landschaft des Naturparks Ela. (Foto: Studio Gataric Fotografie)
Bis zu fünf Gäste finden in der Ferienwohnung Platz. Haustiere dürfen auf Anfrage mitgebracht werden. (Foto: Studio Gataric Fotografie)

2020 wurde damit begonnen, das Baudenkmal, das der Rhätischen Bahn gehört, zu sanieren. Zunächst wurde die Gebäudehülle instand gesetzt. Dann wurde in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege das Gebäudeinnere liebevoll restauriert. Dabei trug man zum Beispiel vorsichtig bis zu sieben Farbschichten ab, um das ursprüngliche Karamell-Braun wieder zum Vorschein zu bringen. 

Nun ist im Obergeschoss eine Ferienwohnung eingerichtet, welche die Stiftung Ferien im Baudenkmal des Schweizer Heimatschutzes in Zusammenarbeit mit dem Verein Welterbe RhB vermietet. Bis zu fünf Personen können in der Wohnung, die drei Schlafzimmern, eine Stube, ein Esszimmer und ein Bad sowie eine separate Toilette bietet, erholsame Ferien verbringen. Von zwei Aussensitzplätzen – einer davon auf einer Loggia – kann man hervorragend die vorbeirollenden Züge der Rhätischen Bahn beobachten oder die imposanten Berge ringsherum bewundern.

Küche (Foto: Studio Gataric Fotografie)
Das Gebäudeinnere wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege restauriert. (Foto: Studio Gataric Fotografie)

Weitere Informationen zum Gebäude und dessen Geschichte sowie die Möglichkeit zur Buchung finden Sie auf der Website der Stiftung Ferien im Baudenkmal.

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