Uferpromenade Elsässerrheinweg

Basel
Foto © Hager Partner AG
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Foto © Aurel Martin
Architetti Paesaggisti
Uniola AG
Sede
Basel
Anno
2016
Wettbewerb
2007, 1. Preis
Projektierung
2008-2014
Realisierung
2014-2016
Fläche
15'000 m²
Auszeichnung
Iconic Awards 2016
Länge Promenade
600 m
Mauerlänge
insgesamt 2 km
Ansichtsfläche Mauer
10'000 m²
Projektteam
Staubli Kurath Partner AG, Zürich

Am Rheinufer zwischen dem St. Johanns-Park und der französischen Grenze, wo früher ein geschlossenes Hafenareal lag, ist eine neue Promenade für Fussgänger und Fahrradfahrer entstanden. Sie ist das Resultat von neun Jahren Planung und Bau. Die über 600 Meter lange Promenade zwischen Rhein und Novartis Campus ist nur 10 bis 30 Meter breit, überwindet aber eine Höhe von bis zu 10 Metern.

Die Gestaltung orientiert sich an den Strömungsmustern des Flusses, die ihre Fortsetzung in den zur Überbrückung des Höhenunterschiedes notwendigen Mauern finden. Sie nehmen die geschwungenen Bewegungen auf und führen sie in den Wegbereichen weiter. Wie selbstverständlich verweben sich die integrierten Treppen und Rampen mit den Mauern und stellen die Verbindungen zwischen den einzelnen Höhenlevels her. Vertikal angeordnete, gebrochene Kalksteinbänder verleihen dem Uferabschnitt einen warmen, textilen Ausdruck.

Die Promenade ist in zwei primäre Wegeebenen gegliedert. Die wassernahe Ebene bildet den für Basel typischen, nicht hochwassersicheren Bermenweg. Hier bieten Rheinschwimmerausstiege und Duschen ein attraktives Sommerangebot. Der hochwassersichere, vier Meter breite Promenadenweg hat gekieste, ökologisch wirksame Aufenthaltsnischen mit Bäumen und Sitzbänken. Die Trockenmauern, Plattenbeläge mit eingeschlämmten Fugen und die chaussierten Flächen ermöglichen eine ökologische Retention des Regenwassers und bieten Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Die Wanderaktivität des bundesrechtlich geschützten Bibers wurde bei der Planung unter anderem mit Ökobuhnen berücksichtigt, die als willkommener Unterschlupf dienen. Für die am Rheinufer lebenden, geschützten Eidechsenarten wurden gezielt offene Fugen, Schlupfwinkel und Überwinterungsmöglichkeiten geschaffen. Der spontane Bewuchs mit Gräsern, Kräutern, Farnen und Moosen führt zu einer sukzessiven Besiedelung und Patinierung der Anlage. So verwandeln sich die Mauern sukzessive in kleinteilige hängende Gärten.

Durch die Herausforderungen der globalen Erwärmung stehen Städte und Gemeinden unter einem zunehmenden Handlungsdruck. Zurzeit erörtert die Stadt Basel verschiedene Möglichkeiten, ihre Freiflächen besser an den Klimawandel anzupassen. Im Rahmen eines Gutachtens haben wir untersucht, wie die Begrünung der Rheinuferpromenade nachträglich verdichtet werden kann, um ein gemässigtes Lokalklima zu fördern. Dementsprechend haben wir auf der Ebene des Promenadenweges neue Baumstandorte festgelegt, mit denen die bestehenden Baumgruppen sinnvoll ergänzt werden können. Als standortgerechte Baumarten stehen trocken- und hitzetolerante Arten aus dem Lebensbereich der Trockenwälder zur Auswahl. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die nicht befestigten Flächen entlang der Promenade stellenweise zu erweitern und durch Einarbeiten von Oberboden und Einsaat zu einer Wildblumenwiese zu entwickeln. Am unteren Bermenweg können aufgrund der alten, unterirdischen Hafenmauer keine Bäume gepflanzt werden. Auf den wassernahen Buhnen direkt am Rhein ist es jedoch möglich, vermehrt Weiden anzupflanzen.
Eine technische Lösung für die Beschleunigung der natürlichen Sukzession der Mauerfugen mit Moos und Farn ist sehr kostenintensiv und wird deshalb nicht weiterverfolgt. Eine partielle Begrünung der Mauern mit Kletterpflanzen wird angestrebt, ohne dass die markanten, geschwungenen Mauern als identitätsstiftende Gestaltungselemente der Rheinuferpromenade verdeckt werden.

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