Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main, Germania
- Architetti
- Nickl & Partner Architekten
- Sede
- Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt am Main, Germania
- Anno
- 2014
In den 1970er Jahren war das Universitätsklinikum Frankfurt am Main ein hochmodernes Krankenhaus. Neue Anforderungen und ein gewandeltes Denken, das verstärkt den Patienten anstelle der Technik in der Mittelpunkt der Gebäudeplanung stellt, machten die Sanierung und Erweiterung des Klinikums notwendig. Ziel der Gesamtbaumaßnahme ist es, das Klinikum zu modernisieren um mit seiner Struktur und seinem Erscheinungsbild der renommierten Hochleistungsmedizin Frankfurts gerecht zu werden und an die heutigen technischen Anforderungen anzupassen. Die Umorganisation behebt betriebliche Defizite und zentralisiert verstreute Betriebsstellen.
In ihrer städtebaulichen Struktur ist die gesamte Anlage zum Main ausgerichtet. Ein neues Forschungsgebäude sowie ein neues Hörsaalgebäude als zentraler Ort für Lehre, Forschung und Wissenschaft begrenzen den sich zur Uferpromenade hin öffnenden Campus. Ein Vordach verbindet die Bauteile und verweist auf die großflächig verglaste Eingangshalle, welche die Schnittstelle zwischen Universitäts- und Krankenhausbetrieb bildet. Hier beginnt die so genannte ‚Magistrale’, an die sich die einzelnen Untersuchungseinheiten pavillonartig aneinanderreihen.
Die Außenanlagen sind Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts, welches Klinikgelände und öffentliche Uferzone miteinander vernetzt. Im Südosten setzen ein weitläufiger Patientengarten und im Nordwesten des Ensembles der großzügige Vorplatz neue Schwerpunkte vor dem bestehenden Hochhaus, der als öffentlicher Raum konzipiert ist. Begrünte Flächen, Sitzplätze und Spazierwege bieten vielfältige Erlebnis- und Nutzungsangebote für Patienten und Besucher.
Der zunächst errichtete viergeschossige Erweiterungsbau (1. BA Ost) nimmt alle chirurgischen Kliniken und das neue operative Zentrum des Universitätsklinikums mit 16 OP-Sälen und der Intensivstation mit insgesamt 153 Betten sowie die meisten Funktionsstellen der Sockelgeschosse dauerhaft auf. Zwei begrünte Innenhöfe mit farbig gestalteten Glasfassaden gliedern den kompakten Baukörper. Eingefasst wird er von einer durch Bänder gegliederten Fassade mit teilweise zurückgesetzten Aluminium-Glaselementen und einem Sonnenschutz aus vertikalen, drehbaren Alulamellen.
Die jüngste Maßnahme am Universitätsklinikum ist die Sanierung der Bettenhausscheibe und des Zentralgebäudes Haus 23 bei laufendem Betrieb. Die weithin präsente Bettenhausscheibe sollte nicht nur die energetischen Erfordernisse erfüllen, sondern auch zeitgemäßen gestalterischen Ansprüchen gerecht werden. Die Erneuerung der Fassade des im Betrieb befindlichen Bettenhauses bildete eine logistische Herausforderung und erforderte, wie auch die Maßnahmen in den Sockelgeschossen, vielfältige Interimslösungen. Die Sockelgeschosse wurden vollständig entkernt und durch einen Neueinbau vervollständigt. Hierin befinden sich drei Zentren der inneren Medizin und eine Unfallchirurgie. Die neue Eingangshalle bildet die Schnittstelle zwischen Universitäts- und Krankenhausbetrieb sowie zwischen Neubau und Bestand, beinhaltet die Service- und kommunikativen Einrichtungen und leitet Patienten und Besucher über die eingegliederten Magistralen in das Gebäude.
Der zweite Bauabschnitt vervollständigt die Revitalisierung und Zentralisierung des Universitätsklinikums mit der Planung eines zusätzlichen Erweiterungsbaus.
Baubeginn 08/2001
Fertigstellung 06/2014
Brutto-Grundfläche (BGF) 197.460 m²
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