Hofächer – Wohnen in der zweiten Lebenshälfte

Kleine Fläche grosser Nutzen

30. juin 2016

Hofächer – Wohnen in der zweiten Lebenshälfte
2015

Dietikon ZH

Nutzung
Wohnüberbauung

Auftragsart
Studienauftrag

Bauherrschaft
Projektierung bis Baueingabe: privat
Realisierung: BEP Baugenossenschaft des Eidgenössischen Personals

Architektur
Haerle Hubacher Architekten BSA GmbH, Zürich
Team: Christoph Haerle, Sabina Hubacher, Ilanit Chaidos (Projektleiterin)

Fachplaner
Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Bauingenieur: WMM Ingenieure AG, Münchenstein
HLKS: Planforum GmbH, Winterthur
Elektro: Peter Riesen, Zürich
Bauphysik, Akustik: Mühlebach Partner AG, Wiesendangen

Bauleitung
Generalunternehmung p-4 AG, Zug

Gebäudevolumen
27’700 m3

Energiestandard
Minergie

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Generalunternehmung p-4 AG, Zug

Fotos
Theodor Stalder, Zürich

Situation

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Besondere liegt in der Fokussierung auf kleine Wohnungen für eine Bewohnerschaft in der Nachfamilienphase. Wir haben dafür eine Wohnkonzeption entwickelt, welche ausgerichtet ist auf ältere Bewohnerinnen und Bewohner, die viel Zeit zu Hause verbringen, und die aufgrund ihrer langen Wohngeschichte die unterschiedlichsten Ansprüche an die eher geringe Wohnfläche stellen.

Terrassen

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Unsere Vorstellung war, mit einem immer gleichen Modul vier unterschiedliche Häuser zu konzipieren, welche durch die Differenzierung der Zugangssituation jeder Wohnung eine unverwechselbare Adresse geben. Dieses Wohnmodul besteht aus zwei oder drei gleich grossen Räumen, welche einen – die Infrastruktur enthaltenden – Kern umschliessen, der mittels Schiebetüren zugeordnet werden kann.

Dank der relativ geringen Grösse der Häuser verfügen alle Wohnungen über mindestens drei Ausblicks- und Besonnungsmöglichkeiten. Wichtiges Element der Wohnung sind die Terrassen, welche gross geschnitten sind und als zusätzliches Aussenzimmer dienen.

Treppenhaus (Foto: Andres Brütsch)

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Das Grundstück liegt zwischen zwei Strassen, was die Möglichkeit schuf, die Siedlung optimal in das bestehende Quartier zu integrieren. Die Verteilung des Bauvolumens auf vier Häuser ergibt Gruppen von Wohnungen, welche überschaubar bleiben, sich als soziale Einheiten entwickeln können und gleichzeitig «über den Hof» miteinander kommunizieren. An beiden Strassen wird die Anbindung ans Quartier mit einem Eingangsplatz formuliert; durch das Grundstück hindurch führt ein Weg, welcher auch von anderen Quartierbewohnenden begangen werden kann. Durch die versetzte Anordnung der vier Gebäude werden die Aussenraum- und Sichtbezüge mit den umliegenden Gebäuden vernetzt.

Der Garten ist zentrales Thema des Entwurfes. Er prägt den Charakter der Siedlung, er steht für die Geschichte des Ortes als ehemalige Gärtnerei, für Veränderung und für Lebensqualität. Er soll Betätigungs- und Beobachtungsfeld werden und sich sukzessive mit den Gebäuden entwickeln. Durch berankte Fassadenteile und durch die individuelle Bepflanzung der Terrassen verwachsen Häuser und Garten zu einer Einheit. So entsteht eine mit Bäumen umkränzte Insel im Quartier, die sich als abgegrenzter Bereich behauptet und dennoch gegen aussen offen und zugänglich bleibt.

Wohnmodul

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
In erster Linie haben die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst. Unsere Phantasien über mögliche Bedürfnisse von Menschen, die den Schritt in eine kleine Wohnung wagen um den nächsten Lebensabschnitt bewusst – auch gemeinschaftsorientiert – zu gestalten, haben alle unsere Entwurfsentscheide geleitet. Wenige Quadratmeter (Mietkosten), viel Terrasse (Betätigung), Selbstgestaltung in der Raumnutzung (wenige Räume), wohnliches Treppenhaus (das Haus ist mein), Gruppenbildung der Häuser (Nachbarschaft), sind unsere Antworten.


Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Der Vergleich zwischen Wettbewerbsbeitrag und ausgeführtem Projekt zeigt erstaunliche Übereinstimmungen, sowohl in den Grundrissen, als auch im Habitus der Gebäude. Wir vermuten, dass der Grund dafür im Wohnmodul selber liegt, welches einmal gewählt dem gesamten Projekt eine hohe Stabilität verlieh.

Terrasse Gemeinschaftsraum

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Wohnungen mit einem offenen Spielraum für deren Nutzung und einer bewussten Förderung von Aneignungsmöglichkeiten zu entwickeln, sind dauerhafte zentrale Anliegen unserer Arbeit. In diesem Sinne steht die Siedlung «Hofächer» in einer klaren Tradition, die ihren Ausgangspunkt in unseren «Balance-Siedlungen» Ende der 1990er-Jahre hat.

Detail Fassade (Foto: Haerle Hubacher)

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Die Verwendung von lichtdurchlässigen, eingefärbten PMMA-Tafeln (Plexiglas) ermöglicht eine unterhaltsarme und hochwertige Fassade mit einem eigenen Ausdruck, wie sie im Wohnungsbau bis heute noch kaum realisiert wurde.

Situationsplan
Regelgeschoss
Schnitt
Wohnmodul

Hofächer – Wohnen in der zweiten Lebenshälfte
2015

Dietikon ZH

Nutzung
Wohnüberbauung

Auftragsart
Studienauftrag

Bauherrschaft
Projektierung bis Baueingabe: privat
Realisierung: BEP Baugenossenschaft des Eidgenössischen Personals

Architektur
Haerle Hubacher Architekten BSA GmbH, Zürich
Team: Christoph Haerle, Sabina Hubacher, Ilanit Chaidos (Projektleiterin)

Fachplaner
Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Bauingenieur: WMM Ingenieure AG, Münchenstein
HLKS: Planforum GmbH, Winterthur
Elektro: Peter Riesen, Zürich
Bauphysik, Akustik: Mühlebach Partner AG, Wiesendangen

Bauleitung
Generalunternehmung p-4 AG, Zug

Gebäudevolumen
27’700 m3

Energiestandard
Minergie

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Generalunternehmung p-4 AG, Zug

Fotos
Theodor Stalder, Zürich

Projet à la une

ZPF Ingenieure

Universitäts-Kinderspital Zürich, Akutspital

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