Wallis, Valais!
Inge Beckel
2. février 2015
Brücke über die Trient-Schlucht von Alexandre Sarrasin. Bild: pd
Der Kanton Wallis hat in Zusammenarbeit mit den Archives de la Construction Moderne ein Kompendium zur Architektur des langen Talkantons mit den vielen Quertälern herausgegeben, konkret für die Zeit von 1920 bis 1975. Entdeckenswert!
Erst vor 200 Jahren trat das Wallis der Eidgenossenschaft bei. Trotz dem expliziten Willen vor gut 200 Jahren, der Confoederatio der Helvetier und Helvetierinnen beizutreten, hat der noch junge Kanton, so könnte man sagen, bis heute mitunter gewisse Mühen, sich dem Konsens der – aus Sicht der Walliser – Üsserschwiiz anzupassen, wie man ja regelmässig der Presse entnehmen kann.
Erweiterung Kapuzinerkloster in Sitten von Mirco Ravanne. Bild: pd
Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass das Wallis den so genannten Sprung in die Moderne in recht kurzer Zeit und mit grosser Kraft und viel Schwung vollzogen und zustandegebracht hat. Entsprechend zeichnet sich die Baukultur der Südwestkantons nicht primär durch besondere Rafinesse und ausgeklügelte Feinheiten aus. Vielmehr durch Kraft, Direktheit, auch Rohheit und zuweilen Brachialität. So sind neben den klassischen Hochbauten von Wohn- oder Schulhäusern oder Verwaltungs- und Fabrikgebäuden besonders die Infrastrukturbauten des Wallis hervorzuheben, wie etwa die Staumauer Grande Dixence (1950–1961) mit einer Höhe von 285 Metern!
Grande Dixence von Alfred Stucky. Bild pd
Kanton Wallis in Zusammenarbeit mit den Archives de la Construction Moderne (Hg.), Baukultur in Kanton Wallis. Architektur und Ingenieurbauten 1920–1975, Edition Hochparterre und Kanton Wallis, Zürich 2014; chf 55; bestellen hier.