Auf dem Weg zum lebendigen Stadtbaustein

Manuel Pestalozzi
19. décembre 2024
Die aneinandergebauten Häuser Obertor 15 und 17a stehen in einem Hinterhof der Winterthurer Altstadt. Beide Bauten sind geschützt. (Visualisierung: © Skop Architektur & Städtebau)

Einst waren sie ein Polizeiposten, bald soll in den aneinandergebauten Altstadthäusern Obertor 15 und 17a in Winterthur gewohnt werden. Umnutzen wird die Gebäude im Hinterhof die Genossenschaft Gesewo. Im Erdgeschoss sollen neu Gewerbe- und Geschäftsräume untergebracht werden, darüber sind acht Wohnungen unterschiedlicher Grösse geplant – von der Drei-Zimmer- bis zur Maisonette-Wohnung. 20 bis 30 Menschen werden dort voraussichtlich Ende 2026 einziehen. 

Zur Gestaltung des Umbaus der geschützten Häuser organisierte die Gesewo einen Architekturwettbewerb. Am meisten überzeugen konnte unter den drei Eingaben das Zürcher Büro Skop Architektur & Städtebau mit seinem Projekt «Salon Obertor». Die Genossen freuen sich vor allem über die «konzeptionelle Klarheit» des Entwurfs und die schönen Wohnungen. Auch die «gestalterische Sensibilität im Einklang mit der Denkmalpflege» loben sie in ihrem Jurybericht; ebenso das modular aufgebaute Erdgeschoss. Auch sollen die Häuser, die über ein schmales Gässlein erschlossen sind, zukünftig mehr in Winterthurs Stadtleben eingebunden sein, wie der Projekttitel schon suggeriert.

Als Polizeiposten waren die Häuser eher abweisend und kaum Teil des Stadtlebens. Doch in Zukunft werden sie mit Gemeinschafts- und Geschäftsräumen im Erdgeschoss den Hof beleben. (Foto: Marianne Huber) 

Bereits im Frühjahr 2023 hat die Stadt Winterthur der Gesewo den Zuschlag für das Baurecht zu den Liegenschaften erteilt, die Vertragsverhandlungen stehen laut der Genossenschaft kurz vor dem Abschluss. Für die Gesewo ist das Umbauprojekt Ausdruck ihrer Werte: Es vereine soziale, ökologische und finanzielle Nachhaltigkeit. Eine Kostenmiete soll für bezahlbaren Wohnraum sorgen, während die Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen das Potenzial hat, eine lebendige Quartierentwicklung zu fördern. Aus dem abgeschotteten Polizeiposten von einst kann so ein integraler Bestandteil der Hofgemeinschaft Obertor werden. 

Die Grundrisse von Erd- und erstem Obergeschoss lassen einen überlegten Umgang mit dem historischen Bestand erkennen. (© Skop Architektur & Städtebau)
Wie der Schnitt zeigt, mussten die Entwurfsteams im Studienauftrag mit beträchtlichen Raumtiefen umgehen. (© Skop Architektur & Städtebau)

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