Art Parcours

Die Stadt der Kunst

Jenny Keller
13. juin 2017
«Iron Tree», Ai Wei Wei (2016) anlässlich des Art Parcours auf dem Münsterplatz in Basel. Bild: jk

Über eine elitäre Kunstmesse muss man nicht schreiben, die Kunst ist für die Klientel der Art bloss Investment, weil andere Investments nicht mehr sicher sind – oder weil man Immobilien nicht an einer Messe mit roten Punkten versehen kann. Aber es ist Art; und somit die (mehr als) drei schönsten Tage im Jahr in Basel. Meistens blühen die Linden, meistens scheint die Sonne, und meistens wirkt die Stadt am Rheinknie wunderbar verzaubert ob all den Kunstleuten mit ihren ausgewählten Outfits in Champagnerlaune.

Die Art hat aber einen ganz eigentümlichen Einfluss auf die Stadt, sie wird transformiert, ungewöhnliche Akteure eignen sie sich an. Ganz besonders spür- und sichtbar wird das dieses Jahr auf dem Art Parcours. Es ist der ideale Weg, die Stadt, neue Räume und Häuser und die Kunst kennenzulernen.

Bereits im zweiten Jahr kuratiert der «Local» Samuel Leuenberger den Parcours, der an 22 Orten von der St. Alban-Vorstadt bis zum Rheinsprung Kunstwerke aufreiht, die man ohne Eintrittsgeld zu bezahlen, besuchen kann. Dabei kommt man durch Basel und lernt die Stadt kennen, und solche, die sie schon kennen, führt es an Orte, an denen sie vielleicht noch nie waren. Zum Beispiel in ein Klassenzimmer des Gymnasiums am Münsterplatz, in den Bischofshof neben dem Münster oder in den elitären Club de Bâle, der an den anderen drei schönsten Tagen Basels gerne verspottet wird.

Führungen zum Art Parcours gibt es täglich um 15.30 und 17 Uhr. Doch die Werke und ihre Orte sind mittels Stelen so gut beschrieben, dass man sich auch getrost alleine auf den Weg machen kann. Am Samstag, 17. Juni, findet von 18 Uhr bis Mitternacht die Art Parcours Night auf und um den Münsterplatz statt. Vaut le voyage!

Erika Verzuttis «Centipede» (bronzene Bananen) auf dem Sportplatz an der Rittergasse 5. Beim Besuch tanzte daneben eine Klasse Zumba. Eine Performance, wie sie nur das echte leben bereithält. Bild: jk
Latifah Echakhch «Screen Shot» im Münstersaal des Bischofshof. Bild: jk
Das ist Kunst und soll nicht weg. Sophie Nys «Footnote to a Fountain». Hier am St. Alban-Brunnen. Bild: jk

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