Schulhauserweiterung
21. juin 2006
In der Nacht leuchtet das Schulhaus von Untervaz im Bündner Rheintal ab und zu bunt wie ein Lampion. Geschosshohe Fenster auf zwei Etagen, feine Rahmen, eine Platte als Deckel. Alles in Beton. Rauer Charme. Der Betonriegel ist die dritte Erweiterung der Dorfschule. Wir sehen in diesem Ensemble, wie eine Architektengeneration Dorf- und Schulbilder geprägt hat. Ihr Selbstverständnis hiess: Die Schule ist ein offener, selbstbewusster Ort. Er soll weder die Architektur der Bauern- und Bürgerhäuser noch die Formvorlieben der Einfamilienhäuser aufnehmen. Keine Zwingburgen, sondern Pavillons, gruppiert um grosse Plätze – alles ausgeführt in harten Materialien wie Stein, Glas und Beton. Gemütlich sind die Schülerinnen und Lehrer, ihr Haus muss es nicht sein. Robert Obrist ist einer der Architekten, die Schulhausgeschichte geschrieben haben. Er hat sein Büro in St. Moritz kürzlich nach einem grossen Fest zugesperrt. Wenn das Schulhaus von Untervaz, einer seiner letzten Marksteine, abends leuchtet, sehen wir die Qualitäten, die er und seinesgleichen für die Schulhaus-Schweiz gebaut haben. Zufrieden fasst der Architekt zusammen: «Die Lehrer und die Schüler sagen mir, dass sie sich wohl fühlen. Was will ich mehr?» GA
Wie eine Lampion-Girlande leuchtet das Schulhaus von Robert Obrist in Untervaz in den Abendhimmel.
Foto: Anna Lenz
Grundriss EG: Im Norden die Erschliessung und ein Mehrzweckräumchen. Im Süden drei Klassenzimmer mit Ausblick.
Schulhauserweiterung
2003
Untervaz
Bauherrschaft
Gemeinde Untervaz
Architektur
Robert Obrist
St. Moritz
Wettbewerb
Gesamtkosten
CHF 2,8 Mio.