Sanierung Volksschule Tscharnergut

Bern
Foto © Marco Frauchiger
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Arquitectos
W2H Architekten AG
Ubicación
Bern
Año
2009
Cliente
Hochbau Stadt Bern

Die unter einem Pausenplatz liegende Turnhalle weist einen hohen Unterhalts­bedarf auf. Unter anderem muss auch die Abdichtung unter dem Pausenplatz neu erstellt werden. Die Chance wird genutzt, den ganzen Pausenplatz neu zu gestalten und einen der Anlage gerecht werdenden neuen Zugang zu schaffen. Eine Unterhaltsarbeit mit Mehrwert!

Die Schulanlage Tscharnergut wurde durch die Architekten Rausser&Clémençon 1974–76 erbaut. Die drei ­Obergeschosse sind den Klassentrakten vorbehalten, während eine Turnhalle und zahlreiche Nebenräume in den vier Untergeschossen untergebracht sind. Das Dach der Turnhalle dient zugleich als Pausenplatz der Schule. Undichte Stellen am Flachdach der Turnhalle, sanierungsbedürftige haustechnische Installationen, Auflagen der Gebäudeversicherung und Forderungen nach aktuellen Sicherheitsstandards waren nur einige der aufgelaufenen und dringenden Unterhaltsarbeiten. Der bestehende Hallenboden wies nach einer Laborprüfung einen stark erhöhten Quecksilbergehalt auf und entsprach nicht den Dämpfungsanforderungen. Die Wandverkleidung aus Holz war teilweise beschädigt, die Akustikdämmung aus Glaswolle freigelegt. In den Bereichen der Wassereintritte war die Dämmung durchnässt und das Holz verfault. Im Rahmen der Gesamtsanierung der Turnhalle wurden zu all diesen Themen adäquate Lösungen erarbeitet, teilweise waren auch unkonventionelle Lösungsansätze gefragt. So wurden die bemalten Betonwände der Halle gereinigt, aufgefrischt und mit einem Graffitischutz versehen. Dieser ermöglicht nun eine einfache Reinigung von Harzrückständen von Handballspielen.

Bereits an der markanten Aussenwand beim Zugang zur Turnhalle wird der Besucher mit aufgemalten, übergrossen Sportlersilhouetten abgeholt. Diese vermitteln vom Aussen- in den Innenraum, wo die Besucher und Nutzer der Turnhalle von weiteren Sportlerfiguren empfangen werden. Im Innern wird mit oranger Farbe die Verbindung vom Besucherbereich zur Turnhalle hergestellt. Die Farbe leitet den Besucher und Nutzer durch die Turnhallenanlage.

Die helle Holzverkleidung in der Turnhalle lässt den Raum grösser erscheinen, die orangefarbigen Zargen zum Zuschauerbereich bilden einen attraktiven Kontrast zum hellblauen Hallenboden. Frische und helle Farben kompensieren das Manko der fehlenden natürlichen Belichtung und erzeugen eine für die Nutzer und Besucher angenehme Umgebung.

Der Vorplatz der Volksschule wurde bis anhin nur wenig genutzt. Um den Vorplatz zu aktivieren, wurde ein neues, den Höhenversprung überwindendes Zwischenelement geschaffen. Dieses lädt zum Sitzen, Spielen und Klettern ein und ersetzt die vorhandene Treppe. Die bestehenden Bäume wurden gefällt und durch zwei neue einheimische Bäume ersetzt. So entstand ein grosszügiger Sichtbezug zum Pausenplatz. Auch die Form dieses neuen Elements vermittelt zwischen den beiden Plätzen. Das «Grundmodul» ist ein verzerrtes Rechteck, welches sich aus der Situation herleitet. Die begehbare Skulptur besteht aus einer Stapelung und Aneinanderreihung verschiedener Skalierungsformen des Ausgangselements. Die Treppenanlage besteht aus vor Ort gegossenem, hell eingefärbtem und geschliffenem Beton.

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