Häuserkampfanlagen

Inge Beckel
19. April 2016
Eine Häuserkampfanlage, errichtet ausschliesslich zu Übungszwecken. Bild: dok.sonntagszeitung.ch/2016/target/.

Herlinde Koelbl ist weltweit jenen Installationen, auf welche Soldaten schiessen üben, nachgereist und hat sie fotografisch festgehalten. Dabei hat sich in Zeiten des so genannt asymmetrischen Krieges auch deren räumliche Disposition verändert, denn es gibt heute keine klaren Trennungen zwischen Freund und Feind mehr. Der Feind kann irgendwo sein, ein Schafhirte oder schlicht ein Passant. Deswegen werden, so die Fotografin, nunmehr Häuserkampfanlagen gebaut. Koelbl spricht von ganzen Dörfern und Städten, die zu Übungszwecken errichtet werden und real aussehen. Sogar der Teppichhändler sei angedeutet, das Gemüse stehe vor der Tür. Dort trainieren Soldaten, nach Terroristen suchend und Häuser erobernd. Übrigens gibt es vereinzelt auch in der Schweiz ganze Bauensembles zu militärischen Übungszwecken. Sie sehen aber nicht sehr realistisch aus, sondern erscheinen etwa als verlassene Häusergruppe – zum Beispiel, wenn man von Maienfeld über St. Luzisteig nach Vaduz fährt.

«Targets» im Museum für Gestaltung, Schaudepot, Zürich.
Bericht von Ewa Hess in der Sonntagszeitung vom 17. April.

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