Basel und der Verkehr

Jenny Keller
12. February 2015
Rechtsabbiegen bei der Pauluskirche in Basel (1898 bis 1901, Architekt Karl Moser)

Ende Januar erst haben das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt (BVD) eine Absichtserklärung unterschrieben, den so genannten Rheintunnel ab etwa 2025 zu realisieren. Dieser Tunnel zwischen der Basler Nordtangente im Raum Klybeck/Wiese und dem Zubringer Birsfelden soll die täglich verstopfte Osttangente entlasten und ist mit 1,4 Mia. Franken budgetiert.

Doch wie es sich für die Velostadt Basel gehört, wird nicht nur dem Autoverkehr Geld zugesprochen, auch an die Velofahrer wird gedacht. Mit einem weitaus billigeren Projekt, dem Pilotversuch für Rechtsabbiegen bei Rot für Velos an Lichtsignalanlagen, nimmt Basel nach eigenen Angaben schweizweit eine Vorreiterrolle in der Veloförderung ein. Das BVD schreibt: «Der seit Mitte Juni 2013 laufende Pilotversuch für Rechtsabbiegen bei Rot für Velos an Lichtsignalanlagen ist ein Erfolg; die Velofahrenden haben die neue Möglichkeit rege genutzt. Deshalb hat das Basler Amt für Mobilität beim ASTRA beantragt, den Pilotversuch auszudehnen. Das ASTRA hat nun grünes Licht gegeben, den Pilotversuch um acht zusätzliche Kreuzungen zu erweitern und bis Dezember 2016 fortzuführen. Gleichzeitig beantragt das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt beim Bund eine Änderung des Schweizerischen Strassenverkehrsgesetzes, die es den Kantonen ermöglichen soll, das Rechtsabbiegen bei Rot für Velos einzuführen.

Und zu guter Letzt ist ein Verkehrskonzept zur Arealentwicklung Roche in Arbeit, das augzeigen soll, wie der Mehrverkehr, der wegen der Ausbaupläne des Pharma-Unternehmens anfallen wird, quartierverträglich abgewickelt  werden kann. Kurzfristig wird die Anzahl der Arbeitsplätze auf dem Rocheareal Grenzacherstrasse – trotz Bezug des Bürohochhauses Bau 1 – infolge von Auslagerungen bis 2017 zwar leicht abnehmen. Mittel- und langfristig wird die Anzahl Arbeitsplätze jedoch  deutlich zunehmen. Als erste Massnahme prüft das BVD eine direkte Busverbindung vom Badischen Bahnhof via Roche an den Bahnhof SBB. Ebenso eine Verbindung von Frankreich über den Badischen Bahnhof zur Roche. Mittelfristig könne ein Tram durch die Grenzacherstrasse die nötige Entlastung bringen und  längerfristig könnten die zusätzlichen Mitarbeitenden der Roche dank einer S-Bahn-Haltestelle Solitude rasch an ihren Arbeitsort gelangen.

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