«Panta Rhei» Freibad
St. Margrethen
- Architekten
- haefele schmid architekten ag
- Standort
- St. Margrethen
- Jahr
- 2020
Projektwettbewerb
„Alles fliesst“. Mit diesem Leitgedanken umschreibt das Projekt Panta Rhei das innovative Konzept eines zeitgenössischen Freibads. Das Gebäude empfängt seine Gäste grosszügig, führt sie vorbei an geschmeidig geformten Wänden in einen introvertierten Raum, welcher mit einem schönen und ausdrucksstarken Baum geerdet ist. Unter gefiltertem, zenital geführtem Tageslicht nimmt der Badegast Abstand von seinem Alltag und bereitet sich vor für das erfrischende Badevergnügen. Der eingeschossige, rechteckige Baukörper ist an seinen beiden kurzen Seiten parabelförmig ausgeschnitten.
Die Ausschnitte definieren harmonisch wirkende Aussenräume, welche durch eine weitere angesetzte Parabelform eine Ellipsenform erhalten. Die beiden Platz-Ellipsen bilden das „Gelenk“ zwischen dem Restaurant und dem Strandbad wie auch zwischen den Camping- Infrastrukturen und dem Campingplatz. Selbstbewusst und selbstverständlich vereint der Ersatzneubau die Funktionen des Strandbads und des Campingplatzes. Die ruhige Stimmung des Neubaus sucht die Analogie zum ebenso ruhigen Fragment des Alten Rheins. Die geschwungene Formensprache, welche sich auf der Dachlandschaft abzeichnet, sucht einen Bezug zu den sanften Linien der Rheinlandschaft. Umweltbewusstes Denken, Nachhaltigkeit, Ökologie und die sukzessive Reduktion von Kunststoffen verankert sich zusehends in den Köpfen der Menschen. Die Auszeichnung „Energiestadt“ St. Margrethen interpretieren wir diesbezüglich als klares Zeichen und Bekenntnis zu diesen aktuellen Themen. Darauf basierend ist das Projekt panta rhei mit Materialien aus der Region konzipiert. Die Geologie entlang des Rheins besteht in den oberen Schichten aus Auenlehm, welcher sich durch die Flussablagerungen des Rheins gebildet hat. Dieser Lehm wird regional, wenn möglich aus dem Aushubmaterial gewonnen und in zwei parabelförmigen Schalungen schichtweise eingestampft.
Es bietet sich an, dass die grossen Dachflächen für die Gewinnung von solarer Energie genutzt werden. Sinnvoller Weise wird die Dachfläche über dem „Strandbadtrakt“ mit einer Fotovoltaikanlage bestückt, welche eine Luft Wasser Wärmepumpe betreiben. Anhand dieser Wärmepumpe werden sämtliche Räume beheizt, welche für den Gebrauch in der Zwischensaison mit Heizenergie versorgt werden müssen. Die Dachfläche des „Campingtraktes“ wird mit Solarthermiekollektoren bestückt, welche für die Warmwasseraufbereitung der Duschen verantwortlich sind. Mit diesem Energiekonzept werden die „Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich“ (MuKEn) erfüllt. Die für das Luxussegment ausgerichtete Form des Camping verlangt nach einer adäquaten Gestaltung der gemeinsam genutzten Infrastruktur- Anlagen und nach einem attraktiven Treffpunkt, welcher über eine entsprechende Grosszügigkeit verfügt, die zum verweilen einlädt. Nebst der Zentrumsfunktion des Platzes, ist dieser auch Dreh.- und Angelpunkt der gemeinschaftlich genutzten Anlagen. Es heisst, „die Ellipse ist das visuelle Symbol der Freiheitsidee“. Der ellipsenförmige Platz steht als Zeichen für die grundlegende Freiheitsidee des campierens.
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