Il Frantoio

Arco, Italien
Foto © @AldoAmoretti
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Architekten
Perathoner Architects
Standort
Arco, Italien
Jahr
2019

Das Projekt wurde auf einem weitläufigen, von alten Olivenbäumen bestandenen Grundstück in der Nähe des italienischen Städtchens Arco, das unweit des nördlichen Ufers des Gardasees gelegen ist, realisiert. Die gesamte Region ist für ihr mediterranes Mikroklima und das hier produzierte, ausgezeichnete Olivenöl weltberühmt.
So wundert es auch nicht, dass die ursprüngliche Idee des Bauherrn vorsah, inmitten des Olivenhains eine eigene Ölpresse - auf Italienisch „frantoio“ - zu errichten. Letztendlich entschloss man sich aber dafür, zwei landwirtschaftlich genutzte Lagerhäuser durch einen hochwertigen Neubau zu ersetzen, der sowohl Verkostungsräumlichkeiten für das selbstproduzierte Öl, sowie regionale Spezialitäten wie Wein und Käse, als auch Lagerräume in sich vereint. Da aber eine historische, steinerne Ölmühle das Zentrum des Entwurfs bildet, wurde „frantoio“ als Projektname beibehalten.
Stadtplanerisch war es uns ein besonderes Anliegen, das Gebäude möglichst harmonisch und unscheinbar in die durch alte Natursteinmauern terrassierte Kulturlandschaft einzufügen. Dies gelang durch die Entscheidung für einen einstöckigen Baukörper, welcher sich sozusagen gegen den bestehenden Hang schmiegt, und dessen begrüntes Flachdach, das eine weitgehende Verschmelzung von Gebäude und Landschaft bewirkt.
Sämtliche Lagerräume, technischen und sanitären Anlagen „verstecken sich“ unterirdisch im Hang, so dass nur der Verkostungssaal sichtbar bleibt, welcher aber durch die geschosshohe Glasfassade gleichsam wieder mit dem Außenraum und dem zentralen Innenhof zu verschwimmen scheint. Letztgenannter zoniert den Innenraum in einen Eingangsbereich mit Loungemöbeln und Kaminofen, den eigentlichen Verkostungsbereich mit einem sieben Meter langen Holztisch für bis zu 20 Personen, sowie eine kleine Küche.
Die verwendeten Materialien wurden bis ins kleinste Detail aufeinander und auf den Ort abgestimmt.
Das auskragende Betondach und die Bodenplatte bestehen aus eingefärbtem Hochofenzement mit Zusätzen aus lokalem Kies, um den bestehenden Trockensteinmauern farblich möglichst nahe zu kommen. Für die vertikalen Bauteile wurden neben den Einbaumöbeln aus dunklem Eichenholz noch Glas, brüniertes Metall oder Natursteinverkleidungen verwendet. Elegante Leuchten und hochwertige Sitzmöbel runden das Erscheinungsbild des Projekts gestalterisch ab und erzeugen eine warme und einladende Atmosphäre im Innenraum.

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