Gartengestaltung

Dübendorf
Foto © BGS & Partner Architekten GmbH Zürich
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Architekten
BGS & Partner Architekten AG
Jahr
2006

Die Lage des Einfamilienhauses ist sehr attraktiv. Das Haus mit Baujahr 1991 steht an einem Sonnenhang im Glatttal mit einem fantastischen Blick auf die umgebende Landschaft. Die Grosszügigkeit und die fliessenden Übergänge, die das Haus im Innern prägen, standen jedoch im Kontrast zu dem kleinteiligen und eher herkömmlich angelegten Garten. Ausserdem wiesen die teilweise vom Garten überdeckten Flachdächer bereits erste Schäden auf. Eine komplette Neu-gestaltung des Aussenraumes war somit ein sehnlicher Wunsch der Bewohner.
In einem sehr intensiven und spannenden Austausch entstand nach und nach ein Projekt, in das die Wünsche und Vorstellungen der Bauherrschaft einfliessen konnten, bei dem sie sich aber auch durchaus auf Neues und Unbekanntes einliess.
Wenn man von der Strasse her auf das Haus zugeht, ist noch wenig von der neuen Gestaltung sichtbar. Nach dem ersten Treppenabschnitt blicken wir nach links in einen dunkel bekiesten Hof, der durch rechteckige Betonbretter klar strukturiert wird. Von diesem Hof aus, der später auch von einer möglichen Einliegerwohnung als Sitzplatz genutzt werden könnte, führt eine filigrane Holz-Metall-Treppe zum nächsten Erholungsraum im Freien.
Ein weitläufiges Holzdeck aus unbehandeltem Sipo-Mahagoniholz erstreckt sich bis zum vier mal zehn Meter grossen Pool, der mit einer Wärmepumpe geheizt werden kann. Lang gestreckte Stufen an den Längsseiten des Schwimmbades sind nicht nur als Einstieg ins kühle Nass gedacht, sondern
laden nach Lust und Laune auch zum Sitzen im Wasser ein. Weisse Liegen steigern den Ausdruck eines Wellnessbereiches.
Wenn man den Blick talwärts richtet, fällt das Betonelement am Ende des Schwimmbades auf. Ein perfekt gefasster Abschluss dieser Ebene, der den Ausblick wie ein Bild rahmt. Die Glasbrüstung und die minimierten Stützen treten dabei kaum in Erscheinung. Die Grünpflanzen dahinter verdecken gekonnt den weniger attraktiven Ausblick auf die umliegenden Hausdächer.
Eine stufenförmige Betonmauer mit leicht versetzt angeordneten Elementen begrenzt das Grundstück seitlich. Für die Schalung wurden sägerohe Bretter verwendet. Die Betonmauer wird von Feldern mit mattierten Glasbausteinen durchbrochen. Je nach Tageszeit werden diese von der Sonne durchleuchtet und wirken wie Fenster. Die harte Ausstrahlung der Materialien, die man gemeinhin mit Beton und Glas verbindet, wird dadurch gebrochen; die Mauer erinnert entfernt an einen japanischen Paravent.
Über die nächsten Stufen erreicht man das Niveau des Erdgeschosses. Hier öffnet sich nochmals ein weiter Raum, der als Lounge und Essplatz möbliert ist. Die Bauherrin bestätigt, dass sich die Familie in der wärmeren Jahreszeit vorwiegend im Freien aufhält. Sogar die Ferien werden so geplant, dass die Sommerzeit zu Hause genossen werden kann. Vorbei ist die Zeit mit der nie enden wollenden Arbeit im Garten. «Endlich bleibt viel Zeit zum Geniessen», so die Bauherrin, «Rasenmähen und Laub Rechen gehören nun der Vergangenheit an.»
Die Bewohner schätzen auch die integrierte und raffinierte Beleuchtung, die – je nach gewünschter -Atmosphäre – über Funk gesteuert werden kann. Der Essbereich sowie die Lounge -liegen unter einer Metallpergola, die alle -Annehmlichkeiten erfüllt: schiebbare Holzlamellen-Felder für den lichten Schatten, helle, wasserfeste Rollsegel gegen Regen und zu starke Sonne sowie seitliche Rollos gegen Wind und Wetter oder als Sichtschutz.
Ausgewählte Gefässe mit winterharter Bepflanzung wie zum Beispiel Buchs ergänzen die sparsame und sorgfältige Möblierung. Man spürt das ästhetische Feingefühl der Bauherrschaft im Umgang mit ihrem neu gestalteten Aussenraum in jedem Detail. Und dies war, wie der zuständige Architekt Lorenz Bettler erwähnt, auch während der Planung eine grosse Herausforderung, aber zugleich Anreiz, die Planung stets aufs Neue zu überdenken und zu verfeinern. So hat denn auch die Planungsphase insgesamt ein Jahr gedauert. Viele Details fallen erst auf den zweiten Blick auf. So subtil, ruhig und selbstverständlich wirkt alles. Zum Beispiel das ausgeklügelte Bewässerungssystem, um die einzelnen Pflanzen zu giessen, ohne dazu schwere Giesskannen schleppen zu müssen. Oder der betonierte Tisch im Norden neben einem Gasgrill, der für die Zubereitung der Speisen im Freien bereit steht. Für die Familie ist mit der Gestaltung ihres Aussenraumes ein gros-ser Traum wahr geworden: Wohnen, Leben und Arbeiten im Freien.

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