F87
Berlin, Deutschland
- Standort
- Fasanenstraße 87a, 10623 Berlin, Deutschland
- Jahr
- 2011
- Architektur
- Werner Sobek, Stuttgart/Deutschland
- Leistungen von Werner Sobek
- Entwurf | Generalplanung | Objektplanung | Fassadenplanung | Tragwerksplanung | Nachhaltigkeits- und Recyclingkonzept | TGA-Planung
- Auftraggeber
- Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin/Deutschland
F87 ging als Sieger aus dem Realisierungswettbewerb „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hervor. Der unter der Leitung von Professor Werner Sobek eingereichte Entwurf zeigt das Potenzial auf, welches aus der bisher ungekannten Verknüpfung der Energieströme zwischen der entstehenden Elektromobilität und unserer gebauten Umwelt erwächst. Architektonisch verkörpert er diese spektakulär durch einen gläsernen „Showcase“, der alle hierfür energetisch relevanten Komponenten rational organisiert und elegant zur Schau stellt. Über die Möglichkeit hinaus, zukünftig Einfamilienhäuser in Breitenanwendung zu bauen, die weit mehr regenerative Energie erzeugen, als sie benötigen – also auch in der Lage sind, ebenso die E-Mobile der Bewohner vollständig mit Energie zu versorgen – zeigt der Entwurf auf, dass Gebäude zukünftig so entworfen und konstruiert werden können, dass nach ihrer Nutzung ein sortenreines Recycling aller Baumaterialien problemlos möglich ist. Die ganzheitliche Betrachtungsweise des interdisziplinären Entwurfsteams erweitert den Begriff des „Nachhaltigen Bauens“ hierdurch wesentlich.
Ein gläserner Versorgungskern fungiert als energetisches und architektonisches Bindeglied zwischen den mobilen und immobilen Lebensbereichen der Bewohner. Während sich zur Gartenseite ein kompaktes Gebäudevolumen anschließt, dient zur Straßenseite hin eine offene, ungedämmte Rahmenkonstruktion der Öffentlichkeit als großes Schaufenster. Der Schwerpunkt der Innovation liegt hierbei in der Schnittstelle der Energieströme und Speicherkapazitäten zwischen dem Plusenergiehaus und der Mobilität der Zukunft. Das Konzept der horizontalen Dreiteilung in den eigentlichen Wohnbereich, den Energiekern und das Schaufenster verkörpert diesen Ansatz. Durch die optimale räumliche Ausrichtung sowie die Integration von Photovoltaik und Solarthermie wird mehr Energie produziert als zur Versorgung des Gebäudes und der Fahrzeuge notwendig ist. Diese zusätzliche Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Durch eine räumlich flexible Grundrissgestaltung kann das Gebäude zum einen auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Bewohner im Lebenszyklus reagieren. Zum anderen erlaubt der modulare Entwurf mit seiner bewusst ephemeren Haltung dem Ort gegenüber Anpassungen an spezifische Gegebenheiten des suburbanen Raums.
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