Wegbereiter einer Tendenz

Jenny Keller
26. Februar 2018
Positive Konfrontation von Luigi Snozzi in Monte Carasso. Bild: BAK

Zum achtzehnten Mal zeichnet das Bundesamt für Kultur (BAK) mit dem Schweizer Grand Prix Kunst/Prix Meret Oppenheim herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: Die Preise gehen dieses Jahr an die Künstlerin Sylvie Fleury, den Künstler Thomas Hirschhorn sowie den Architekten Luigi Snozzi. 

Die Eidgenössischen Kunstkommission (EKK), auf deren Empfehlung die Preise vergeben werden, schreibt zur Wahl des ausgezeichneten Architekten: «Mit der Verleihung des Prix Meret Oppenheim an Luigi Snozzi ehrt die EKK einen Architekten,  der sich gleichermassen als Erbauer, Professor  und Bürger einsetzt. Er ist Wegbereiter einer ‹Tendenz›, die sich der Lektüre des Ortes widmet. Seine Bauwerke sind Sinnbild einer Architektur, die sich nicht unterordnet, sondern ihre Wirkung vielmehr durch positive Konfrontation entfaltet, um so einen neuen Ort zu erschaffen. Als massgeblicher Befürworter einer Architektur, die die Stadt charakterisiert – dieses Gemeinschaftsgebilde  par excellence – zeugen seine zahlreichen Projekte von unübertroffener Klarheit und Synthese: Sie sind Symbol einer fruchtbaren Beziehung  zwischen Architektur und ihrem Kontext. Mit  seinem stets kritischen Blick auf die Bedingungen und die Grenzen des Berufs hat er mehrere  Generationen von Architekturstudierenden  beeinflusst und deren Verantwortungsbewusstsein geweckt – Luigi Snozzi ist der Inbegriff eines Architekten, der politische, kulturelle und menschliche Werte verkörpert.»

Die drei Preisträger werden am 11. Juni 2018 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise (Swiss Art und Swiss Design Awards) in Basel geehrt. 
Der Prix Meret Oppenheim wurde 2001 vom BAK in Zusammenarbeit mit der EKK ins Leben
gerufen. Mit ihm werden Vertreter und Vertreterinnen aus Kunst, Architektur, Kunstvermittlung,
Forschung oder Kritik geehrt, denen es gelungen ist, dem Schweizer Kunstschaffen über viele Jahre
und über die Landesgrenzen hinaus «Leuchtkraft» zu verleihen. Er ist mit einem Preisgeld von 40'000 Franken dotiert.

Luigi Snozzi. Bild: Stefania Beretta

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