Von Soldaten zu Erholung-Suchenden
Inge Beckel
15. Mai 2017
Vom Militärareal zum städtischen Naherholungsgebiet: Der Schulthess Gartenpreis 2017 geht an den Murg-Auen-Park in Frauenfeld. Bild: Flavio Karrer, Schweizer Heimatschutz
Der Schulthess Gartenpreis 2017 des Schweizer Heimatschutzes geht an den Murg-Auen-Park in der thurgauischen Kantonshauptstadt Frauenfeld. Am Samstag, 13. Mai, ist Preisverleihung.
Der Murg-Auen-Park ist das Ergebnis eines Reststücks einer alten Flusslandschaft vom Militärgebiet, das nunmehr städtischer Freiraum wurde. Die einst frei fliessende Murg in Frauenfeld wurde nach dem verheerenden Hochwasser von 1876 in ein begradigtes Bett gezwängt. Zurück blieb ein rund sieben Fussballfelder grosses Reststück des alten Flusslaufs der Murg, das seine pragmatische Bestimmung als militärisches Übungsgelände fand, wie der Schweizer Heimatschutz in seiner Mitteilung schreibt. Seit Sommer 2015 befindet sich hier der Murg-Auen-Park.
Dass dieses inzwischen zentral gelegene Areal zum städtischen Naherholungsgebiet werden konnte, ist nicht selbstverständlich. Es brauchte in den 1990er-Jahren zunächst den Widerstand gegen ein Strassenprojekt und dann während fast zwei Jahrzehnten enorm viel Energie, Hartnäckigkeit und Kreativität. Der Schweizer Heimatschutz würdigt diesen jahrelangen Einsatz vor Ort. Das Erfolgsrezept habe viele Zutaten, heisst es weiter: Lokal engagierte Menschen, die Frauenfelder Stimmberechtigten, die dem Kauf des Areals zustimmten, ein Projektteam, das einen klugen Masterplan erarbeitete, und die substanziellen Beiträge von Bund und Kanton für die Revitalisierung der Flusslandschaft.