Pouf forever
Manuel Pestalozzi
22. September 2015
Bild: JOI-Design
Was die Deutschen profan Sitzsack nennen, heisst auf französisch Pouf. Das tönt stark nach informeller Gemütlichkeit. Der Pouf lebt und passt sich mit immer neuen Formen und Gimmicks der Gegenwart an.
Meistens hat der Pouf die Form einer überdimensionierten Pille oder eines Karamelbonbons, und im Gegensatz zum gemeinen Sack behält er seine Form, wenn er mit einem Gesäss in Kontakt tritt und auch nach der Trennung. Sein Name tönt orientalisch, und er ist es auch. Er bezeichnet im Arabischen eine weiche Sitzunterlage ohne Armstützen und Rückenlehne und verbreitete sich, vom Maghreb her kommend, im Frankreich der Belle Epoque. Marcel Proust und Emile Zola beschrieben Intérieurs, in denen die Poufs praktisch zur Familie gehörten.
Mit dem Aufkommen der 68er-Generation gab es ein kleines Pouf-Revival, man konnte auf ihm verschiedene coole Sitzhaltungen erproben. Doch auch heute schreibt der Pouf Geschichte. Designgeschichte. So war kürzlich zu erfahren, dass das Innenarchitekturbüro JOI-Design seine Erfahrung im Interior Design und vor allem in dem Bereich Hospitality in einen neuartigen Pouf einfliessen liess. «Luna» ist ein weich gepolsterter Pouf, und bei Bedarf lässt er sich auch als praktische und sichere Abstellfläche nutzen.
Die am Pouf befestigte Rauchglasplatte lässt sich «intuitiv» ausschwenken, so dass man sich mit ein oder zwei Personen auf den Pouf setzen und dabei den Kaffee, Longdrinks oder aber auch eine Zeitschrift bequem neben sich abstellen kann. Leicht und ohne Mühen verschiebbar, ist es zudem möglich, das Möbel ganz flexibel beliebig neu anzuordnen. In Kooperation mit dem Premiummöbelhersteller und Kooperationspartner Bielefelder Werkstätten entwickelte JOI-Design diesen Pouf-Plus, der weich ist, aber auch Härte zeigt, für den Lobbybereich.